Von wegen Burnout: Arbeit schützt vor psychischen Erkrankungen

Von Nicole Freialdenhoven
17. Januar 2014

Glaubt man den Medien, macht Arbeit heutzutage vor allem krank: Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen, Erschöpfungszuständen und Burnouts aufgrund der Überforderung der modernen Arbeitswelt. Allerdings gibt es auch die andere Seite der Medaille: Eine sinnvolle Aufgabe kann Menschen auch vor psychischen Erkrankungen schützen, so Experten. Und Menschen, die bereits an einer psychischen Erkrankung leiden, können durch eine Arbeitsstelle leichter wieder genesen.

Hoffnung auf eine Arbeitsstelle

Einer neuen Studie der TU Dresden und des Robert Koch-Institutes zufolge, wünscht sich rund die Hälfte der psychisch Kranken in Reha-Einrichtungen und anderen Institutionen nichts mehr als eine gewöhnliche Arbeitsstelle, die ihrem Leben einen Sinn geben könnte. Die Arbeit steht damit noch vor anderen Bedürfnissen wie einer Partnerschaft und einem Freundeskreis. Derzeit sind psychisch Kranke jedoch deutlich häufiger arbeitslos als andere Menschen.

Betreuung am Arbeitsplatz

Experten raten dazu, psychisch Kranke nur möglichst kurz krankzuschreiben, damit sie weiter aktiv bleiben. Wer zu lange geschont wird, zieht sich noch weiter zurück und ist nur noch mit sich selbst und seinem Leiden beschäftigt. Eine Möglichkeit wäre, die Betroffenen direkt an einen Arbeitsplatz zu vermitteln, wo sie zusätzliche Betreuung erhalten, statt wie bisher oft lange in Schulungen festzustecken, ehe sie - wenn sie Glück haben - eine normale Stelle ergattern.