Das Gift Dioxin kann gutartige Tumoren bösartig werden lassen

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2013

Die Untersuchungen von US-Veteranen haben in jüngster Zeit eine erschreckende Tatsache an das Licht der Öffentlichkeit kommen lassen. Demnach kann Dioxin beim Menschen nicht nur Tumoren entstehen lassen, sondern auch vorhandene Krebsleiden verschlimmern. Es zeigte sich, dass gutartige Krebsformen durch Dioxin aggressiver werden und damit die Behandlung erschweren und das Leben der Patienten verkürzen.

Untersucht wurden 2.720 Menschen, die als Soldaten im Vietnamkrieg im Einsatz waren. Sie arbeiteten oft mit "Agent Orange", einem Entlaubungsmittel. Dieses wurde eingesetzt, um Langzeitschäden an Pflanzen herzustellen. Möglich wurde dies, da in Agent Orange das künstliche Hormon "Auxin" enthalten war.

Dies ist ein Wachstumshormon für Pflanzen und lässt diese unnatürlich groß werden. Dabei verbrauchen sie aber so viel Energie, dass sie ihre Blätter verlieren und damit in vieler Hinsicht nutzlos werden.

Es zeigte sich allerdings schon kurze Zeit später, dass die Vietnamesen, die dennoch von den kranken Pflanzen gegessen hatten, oft Tumore bekamen. Außerdem brachten auffällig viele Frauen in den Monaten nach dem Einsatz missgebildete Kinder zur Welt. Genauerer Untersuchungen des Mittels zeigten, dass neben dem Hormon eine weitere Chemikalie im Einsatz war: Dioxin.

Die nun untersuchten Kriegsveteranen, die ihren eigenen Angaben zufolge mit Agent Orange hatten arbeiten müssen, hatten erschreckend oft aggressiven Prostatakrebs bekommen. Im Vergleich zu anderen Veteranen ohne Kontakt zu Dioxin war ihr Risiko für aggressiven Krebs um ganze 75 Prozent erhöht. Dies zeigt, welche langfristigen Schäden das Gift im Menschen anrichten kann. Neben Prostatakrebs gibt es eine Häufung von Lymphdrüsenkrebs und Leukämie.