Radioaktives Radium als intravenöses Medikament zur Krebsbehandlung zugelassen

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2013

Zur Behandlung von Prostatakrebs soll die Radiumtherapie in medikamentöser Form wieder eingeführt werden. Dies gab die amerikanische Behörde FDA bekannt, die nun das Medikament Xofigo zur intravenösen Behandlung freigegeben hat.

Xofigo enthält das radioaktive Isotop Radium 223, das in einem Umkreis von wenigen Millimetern alles Lebende zerstört. Für die Krebstherapie soll es intravenös in die Knochen geleitet werden, um dort osteoplastische Knochenmetastasen zu zerstören. Medizinische Tests hatten ergeben, dass Xofigo nicht nur die Beschwerden der Patienten linderte, sondern auch die durchschnittliche Überlebenszeit um fast drei Monate verlängerte.

Radium wurde 1898 von Marie Curie entdeckt und erlebte einen zweifelhaften Boom als Medikament gegen alle möglichen Krankheiten. Sogar spezielle Radiumsol-Heilbäder eröffneten, in denen Menschen das radioaktive Element, das im Dunkeln leuchtete, als Bädertherapie genießen konnten.

Erst nach und nach wurde deutlich, dass Radium keineswegs ein Heilmittel war, sondern durch die radioaktive Strahlung schwere gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod verursachte. Auch Entdeckerin Marie Curie selbst starb an den Langzeitfolgen des täglichen Umgangs mit Radium, das nach und nach als Medikament und kosmetisches Mittel aus dem Handel gezogen wurde.