Statine beeinflussen den Verlauf von Prostatakrebs positiv

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2013

Männer mit Krebs in der Prostatadrüse haben unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Entscheidend ist immer, in welchem Stadium sich der Tumor befindet und wie die sonstige Verfassung des Patienten ist. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass es durchaus sinnvoll sein kann, wenn der Betroffene unabhängig von der schlussendlichen Therapiewahl auch Statine erhält.

In den USA hatte man 1.001 betroffene Männer insgesamt sechs Jahre lang beobachtet. Bei ihnen war in den Jahren 2002 bis 2005 der Krebs diagnostiziert worden. 123 verstarben im Beobachtungszeitraum und bei 39 von ihnen ließ sich der Tod eindeutig auf den Prostatakrebs zurückführen.

Zu Beginn der Studie hatte man festgehalten, wer der Probanden Statine einnahm und wer darauf verzichtete. Als man nun entsprechend dieser Daten zwei Gruppen bildete, wurde sehr schnell klar, dass die meisten Todesfälle in jener Gruppe aufgetreten waren, die keine Statine genommen hatte.

Daraus ließ sich errechnen, dass die Einnahme das Sterberisiko gleich um das 5-Fache senken konnte. Während fünf Prozent der Männer ohne die Einnahme verstarben, betraf es nur ein Prozent derer unter Statin-Therapie. Dieser große Unterschied blieb auch dann bestehen, wenn man beeinflussende Faktoren wie BMI, Alter oder Nikotinkonsum aus der Statistik herausrechnete.

Aus medizinischer Sicht lässt sich diese gute Wirkung auch erklären. Statine beeinflussen das Cholesterin, indem direkt in der Leber die Synthese des Blutfettes gehemmt wird. Indem weniger Cholesterin im Körper ist, können weniger Zellmembranen gebildet werden und dies betrifft auch die mutierten Zellen des Tumors.

Da diese Erkenntnis aber bisher nur auf einer Beobachtungsstudie basiert, kann noch keine definitive Empfehlung ausgesprochen werden. Nun ist eine Studie geplant, die konkrete Antworten liefert und auch ein für alle Male mit Irrtümern über Statine im Zusammenhang mit Krebs aufräumen soll.