Krebs in der Prostata - Ärzte empfehlen Östrogen-Pflaster

Von Cornelia Scherpe
8. März 2013

Männer mit Prostatakrebs müssen sehr häufig sogenannte Androgendeprivation zu sich nehmen. Das sind Mittel, die das Vorkommen von Testosteron im Körper senken. Das männliche Geschlechtshormon fördert leider in vielen Fällen das Voranschreiten des Krebs, daher nimmt man lieber die Einschränkungen durch wenig Testosteron in Kauf, um das Leben zu verlängern. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer chemischen Kastration, die oft als sanftere Methode im Vergleich zur chirurgischen Kastrationen empfohlen wird.

Bereits seit den 1960er Jahren setzen Onkologen dabei Präparate mit Östrogenen ein. Diese weiblichen Geschlechtshormone sollen den männlichen entgegenwirken und so den Krebs im Wachstum stören. Allerdings müssen die Männer bei einer oralen Therapie, also dem Schlucken von Pillen, sehr hohe Mengen zu sich nehmen und das birgt extreme Gefahren. Die Patienten werden zur Hochrisikogruppe für Schlaganfälle und Herzinfarkte, außerdem können Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Migräne auftauchen.

Ärzte empfehlen daher, statt der Pillen besser auf Pflaster zu setzen. Diese geben ebenfalls Östrogen in den Körper ab, können aber durch diese Vorgehensweise anders dosiert werden. Die Hormone werden nicht über die Verdauung aufgenommen, was die Leber stark entlastet. Wer Pillen schluckt, der belastet damit die Leber, da diese als Entgiftungsorgan viele Inhaltsstoffe zu vernichten versucht. Daher müssen die Dosierungen von Pillen auch um so vieles höher sein. Alles in allem sinken so die Nebenwirkungen und dennoch gelangen genügend Östrogene in den Organismus.

Der Krebs wird auch bei den Pflastern effektiv in seinem Wachstum gehemmt. In einer Studie erzielten ganze 111 von 121 Probanden die gewünschte Senkung des Testosteron. Dafür mussten vier Pflaster aufgeklebt werden.