Prostata-Karzinom bedient sich eines aggressiven Enzyms

Von Max Staender
20. Dezember 2012

Bei den Männern ist das Prostata-Karzinom die häufigste Krebsart und deshalb besonders gefährlich, weil sie Tochtergeschwülste in die Knochen und andere Organe streuen kann. Laut Untersuchungen von Wissenschaftlern der Mayo-Klinik in den USA bedient sich der Tumor dabei des Enzyms "PRSS3", welches auch bei anderen Krebsarten auftritt. Dieses Molekül ist in der Lage, Eiweiße um sich herum aufzulösen und macht damit den Weg für die gefährlichen Krebszellen frei. Demnach könne der Tumor laut den Forschern viel schneller wachsen und neben Blutgefäßen auch Lymphbahnen zur rascheren Ausbreitung erreichen.

Nach zahlreichen Versuchen mit Mäusen wurde der anfangs gehegte Verdacht bestätigt, dass die Aktivität des PRSS3 in direktem Zusammenhang mit der Bösartigkeit des Krebses steht. Sobald die Forscher dieses Enzym blockierten, hat sich der Krebs nicht weiter ausgebreitet. Dank der neuen Forschungsergebnisse könne man nun mittels der PRSS3-Aktivität die Bösartigkeit des Tumors besser bestimmen. Zudem ist der neue Enzym-Blocker hilfreich für die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von aggressivem Prostatakrebs.