Nachwirkungen der Krebstherapie - viele Männer leiden nach einer Prostata-OP an Impotenz

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2012

Krebs kann jedes Organ im Menschen betreffen. Bei Männern besonders gefürchtet ist der Prostata-Krebs. Dieses Krebsleiden befällt die kleine Drüse und kann oft nur durch eine Operation besiegt werden. Die Patienten können zwar in vielen Fällen so dem Krebs ein Ende machen, allerdings ergeben sich neue Probleme. Eine schlimme und leider auch häufige Nebenwirkung dieser Krebstherapie ist der Verlust der Potenz.

Einer aktuellen Studie im Auftrag der Krankenkasse Barmer zufolge bekommen ganze 70 Prozent anhaltende Erektionsprobleme. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) verlieren teilweise das Interesse am Sex und 16 Prozent haben mit Inkontinenz zu kämpfen. Befragt wurden insgesamt 1.000 Männer, die sich aufgrund von Prostatakrebs unter das Messer legen mussten. Der Eingriff hatte ihnen zwar das Leben gerettet, da der sehr aggressive Krebs ohne Behandlung schnell tödlich verläuft, doch aufgrund der vielen Nebenwirkungen waren viele nicht wirklich zufrieden.

Die Krankenhäuser müssen sich dabei auch Kritik gefallen lassen, denn nicht immer ist ein offener Eingriff wirklich nötig. Statt der offenen OP sollte die minimal-invasiv Variante gewählt werden. Dabei wird mit verfeinerten Techniken gearbeitet, wodurch die Nerven und die Gefäße weniger beschädigt werden kann. Das senkt automatisch die Rate von postoperativen Fällen von Erektionsstörungen und Inkontinenz.

Statistisch gesehen werden aber noch immer 50 Prozent der Männer mit einer offenen Operation therapiert. Die Zahl der minimal-invasiven Eingriffe beläuft sich dagegen nur auf knapp 10.000 Eingriffe im Jahr.