Schwedische Studie - Prostatakrebsvorsorge nur begrenzt wirksam

Wissenschaftler sprechen sich wegen geringem Erfolg gegen regelmäßige Prostatakrebsvorsorge aus

Von Frank Hertel
7. April 2011

In der Zeitschrift "BMJ" wird eine Studie vorgestellt, die in der schwedischen Stadt Norköpping 9000 Einwohner über 20 Jahre beobachtet hat. Zum Beginn der Studie, im Jahr 1987, waren die Teilnehmer zwischen 50 und 69 Jahre alt. Ein Ergebnis der Untersuchung ist, dass Prostatakrebsvorsorgeuntersuchungen die Sterberate an dieser Krankheit höchstens um 30 Prozent sinken lassen können.

Erfolg durch Vorsorge nur unerheblich

Um einen Prostatakrebstodesfall zu verhindern, müssten 1410 Untersuchungen und 48 Behandlungen durchgeführt werden. In den Augen der Forscher ist das ein zu hoher Aufwand. Sie haben 1500 Männer alle drei Jahre eine Vorsorgeuntersuchung machen lassen. Insgesamt wurden die Männer vier mal untersucht. Zwei mal durch Tasten und zwei mal durch einen PSA-Test. 5,7 Prozent der Untersuchten bekamen Prostatakrebs und 2 Prozent starben daran.

Die Kontrollgruppe bestand aus 7500 Männern, die keine Vorsorgeuntersuchung machten. Von denen erkrankten 3,9 Prozent an Prostatakrebs und 1,7 Prozent starben daran. Die Zahlen sind leicht verzerrt, weil die Kontrollgruppe größer war. Insgesamt lässt sich trotzdem kaum ein postiver Effekt der Prostata-Vorsorge nachweisen.