Tumorzellen manipulieren bei Prostatakrebs das Immunsystem

Killer-T-Zellen wenden sich bei einem Prostatatumor gegen das Immunsystem

Von Laura Busch
17. Oktober 2009

Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Neue Erkenntnisse aus einer Studie an Mäusen kommen jetzt von Dr. Arthur A. Hurwitz vom amerikanischen National Cancer Institute (NCI) und dessen Team.

Killer-T-Zellen verlieren ihre Funktion

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Prostata-Krebszellen die körpereigenen Immunzellen gewissermaßen umprogrammieren. Bestimmte Lymphozyten - auch Killer-T-Zellen (CD8+ T-Zellen) genannt - hemmen normalerweise das Wachstum von Krebszellen. Bei einem Prostatatumor verlieren sie diese Funktion und wenden sich gegen das Immunsystem.

Wie kann die Umwandlung der Killer-T-Zellen gestoppt werden?

Die Forscher vermuten, dass die Umwandlung der CD8+ T-Zellen ein Mechanismus ist, mit denen der Krebs das Immunsystem daran hindert, wiederum das Tumorwachstum zu unterbinden. Die Umwandlung der Zellen erfolgt demnach, sobald sie sich in der unmittelbaren Nähe des Tumors befinden. Hurwitz und seine Kollegen untersuchten ebenfalls, ob und wie sich diese Umwandlung der Killer-T-Zellen stoppen lässt. Dazu verabreichten sie den Mäusen Killer-T-Zellen und einen weiteren Typ von tumorspezifischen Immunzellen. Tatsächlich agierten diese zum Teil als Helferzellen für die Killer-T-Zellen und andere Abwehrzellen.

Die Wissenschaftler arbeiten nun an einer möglichen Anwendbarkeit für den Menschen. Dazu muss genauer analysiert werden, wie die Krebszellen es schaffen, die Killer-T-Zellen umzupolen.