Eindeutige Studie: Rauchen verdoppelt das Risiko für Prostatakrebs

Die Gefahr für ein biochemisches Rezidiv ist für Raucher um den Faktor 2 erhöht

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2015

Krebs und der Konsum von Nikotin stehen schon seit Jahrzehnten in einem engen Zusammenhang. Wer raucht, schadet damit dem gesamten Organismus und regt die Bildung bösartiger Zellen an. Die bekannteste Folge ist der Lungenkrebs. Seit einiger Zeit steht aber auch der Verdacht im Raum, dass Nikotin bei Männern auf die Prostata geht.

Das Rauchen schadet nicht nur der Potenz, sondern kann die Zellen der Drüse mutieren lassen. Die Folge ist ein Tumor in der Prostata. Wie groß die Gefahr dafür wirklich ist, hat eine aktuelle Studie untersucht und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.

Rückfallrisiko für Raucher

Wer raucht, verdoppelt das individuelle Risiko auf den Tumor. Dabei wurde deutlich, dass die Gefahr sogar dann erhöht bleibt, wenn der Krebs bereits einmal vorhanden war und effektiv bekämpft werden konnte. Die Raucher haben gegenüber Nichtrauchern mit Prostatakrebs eine höhere Gefahr, von einem Rezidiv (also einem Rückfall) betroffen zu sein. Das gilt auch nach der operativen Entfernung der Drüse.

Die Gefahr für ein biochemisches Rezidiv ist für Raucher um den Faktor 2 erhöht. Biochemisches Rezidiv bedeutet in diesem Fall, dass der PSA-Wert wieder ansteigt. Meist haben sich dann einzelne Krebszellen am Blasenboden gebildet, womit die Krebsgefahr erneut aufflammt.

Nikotinentzug und Rauchstopp sinnvoll

In der Studie wurde außerdem deutlich, dass Ex-Raucher ebenfalls ein erhöhtes Risiko haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass alles zu spät ist, wenn man einmal mit Nikotin angefangen hat. Die erhöhte Gefahr sinkt über die Jahre langsam wieder ab.

Nach circa zehn Jahren Rauchstopp haben Ex-Raucher wieder das gleiche Risiko wie Nichtraucher. Die Forscher betonen ferner, dass ein Nikotinentzug selbst dann noch sinnvoll ist, wenn bereits Prostatakrebs vorhanden ist, denn man kann die Gefahr für eine späteren Rückfall senken.