Frühwarnsystem am Kopf: Lichte Stellen im Haar weisen auf Prostatakrebs hin

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2014

Wenn sich das männliche Haupthaar früh lichtet oder tiefe Geheimratsecken auftreten, ist von einer androgenetischen Alopezie die Sprache. Verursacht wird der frühe Haarausfall durch eine übermäßige Produktion des Hormons Testosteron, auf das die Haarwurzeln gewissermaßen allergisch reagieren.

Die androgenetische Alopezie ist für die Betroffenen jedoch nicht nur kosmetisch störend: Einer Untersuchung des amerikanischen National Cancer Institutes in Bethseda zufolge weist sie außerdem auf ein erhöhtes Risiko hin, an aggressivem Prostatakrebs zu erkranken.

Um 39 Prozent erhöhtes Risiko bei Männern mit frühzeitigem Haarausfall

Die Forscher untersuchten dazu die Daten einer Studie zur Krebsfrüherkennung, an der sich 39.070 amerikanische Männer beteiligt hatten. Von den Studienteilnehmern erkrankten in den folgenden 2,78 Jahren 1138 Männern an einen Prostatakarzinom, das wiederum in 572 Fällen als aggressiv eingestuft wurde. Dabei fiel den Forschern auf, dass das aggressive Karzinom besonders häufig bei Männern auftrat, die an Stirn oder Scheitel schon frühzeitig kahl wurden: Ihr Risiko war um 39 Prozent erhöht.

Die Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen dem erhöhten Testosteronspiegel, der den Haarausfall auslöst, und dem Wachstum eines Prostatakarzinoms. Weitere Studien sollen nun gezielt erforschen, welche Zusammenhänge zwischen dem Krebsrisiko und der androgenetischen Alopezie bestehen.