Prostatakrebs in jungen Jahren - Patienten haben auffallende Gene

Von Cornelia Scherpe
30. Juli 2014

Krebs in der Prostata betrifft vor allen Dingen die älteren Männer. Im Schnitt ist der Patienten bereits 70 Jahre alt, wenn der Tumor auftritt. Es gibt jedoch auch deutlich jüngere Patienten und es kommt durchaus vor, dass Prostatakrebs bereits bei einem 20. Jährigen diagnostiziert werden muss.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Krebsverlauf bei den älteren Patienten deutlich weniger aggressiv als bei den jungen Erkrankten ist. Bei Betroffenen zwischen 55 Jahren und 75 Jahren liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 100 Prozent, alle leben nach fünf Jahren noch. Bei Patienten zwischen 20 Jahren und 54 Jahren liegt die Rate zwar mit 98 Prozent ebenfalls hoch, aber statistisch auffallend anders.

Studie untersucht Krebsverlauf bei jüngeren und älteren Prostatakrebs-Patienten

Woher der Unterschied kommt, wurde in Studien untersucht. Man betrachtete die genetischen Faktoren und fand dabei heraus, dass die jungen Krebspatienten sehr oft auffällige Risikogene besitzen. Der Einfluss der Gene auf Prostatakrebs scheint in jungen Jahren deutlich größer zu sein. Derzeit kennt man rund 70 Gene, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Krebs der Vorsteherdrüse gebracht werden können. Gut erforscht ist dabei das Gen "HOXB13" und seine Mutation "G84E". Liegt diese Veränderung vor, steigt die Gefahr für Prostatakrebs deutlich. Doch die Genvariante ließ sich vor allen Dingen bei jungen Krebspatienten feststellen. Bei den Alten war sie deutlich seltener vorhanden.

In einer nun begonnenen Studie werden Patienten betreut, die noch unter 61 Jahre alt sind und Prostatakrebs haben. Man will die Gene der Prostata eingehend untersuchen und dabei gesundes Gewebe mit Tumorgewebe vergleichen. Daraus sollen sich weitere Erkenntnisse über den Krebs in jungen Jahren ableiten lassen. Man hofft, so neue Medikamente zu entwickeln, die besonders den jüngeren Patienten helfen können.