Die Sterilisation des Mannes: Führt eine Vasektomie vermehrt zu Prostatakrebs?

Von Cornelia Scherpe
14. Juli 2014

Für viele Paare, die keinen weiteren Kinderwunsch haben, ist die Sterilisation des Mannes eine gute Methode der Verhütung. Die Frau ist nicht mehr gezwungen, ihren Körper mit den gefährlichen Hormonen der Anti-Baby-Pille und vergleichbaren hormonellen Verhütungsmethoden zu belasten und dennoch besteht eine sehr hohe Sicherheit.

Da die Sterilisation des Mannes deutlich weniger gefährlich als die der Frau ist, entscheiden sich viele Paare dazu, dass er diesen Schritt geht. Bei der durchgeführten Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt, sodass beim Sex keine Spermien mehr abgegeben werden. Auf die Potenz und auf die Libido hat dies keinen Einfluss.

Eine aktuelle zeigt nun jedoch, dass Männer nach einer Vasektomie ein größeres Risiko für Krebs in der Prostata haben. Das Gesamtrisiko ist zwar nur minimal erhöht, aber es ist definitiv da.

Für die Studie hatten Forscher die Daten von 55.000 Männern ausgewertet. Von ihnen waren zwischen 1986 und 2010 genau 6.023 an Krebs in der Prostata erkrankt. Nun sah man sich an, wer der Männer eine Sterilisation hinter sich hatte. Dabei zeigte sich, dass ganze 25 Prozent eine Vasektomie hatten durchführen lassen. Der Eingriff hatte stattgefunden, bevor es zum Krebs gekommen war.

Risiko für aggressiven Verlauf des Krebs nach Vasektomie erhöht

In der Kontrollgruppe der gesunden Männer lag die Quote der Sterilisation aber vergleichbar hoch, weshalb die Forscher daraus noch keinen Zusammenhang ableiten konnten. Sie unterteilten daraufhin die Krebsfälle in aggressive und weniger aggressive Tumore. Das Risiko für weniger aggressive Fälle von Prostatakrebs war tatsächlich in beiden Gruppen gleich groß. Hier gab es also keinen Zusammenhang zur Vasektomie.

Anders sah dies bei den aggressiven Verläufen aus. Hier war die Gefahr nach einer Sterilisation um 22 Prozent höher. Dies stellt für den Mann im einzelnen aber nur ein geringes Realrisiko dar.