Mit neuem hochfokussierten Ultraschall gegen Prostatakrebs: Erste Studien erfolgreich

Von Nicole Freialdenhoven
6. Juni 2014

Für Männer ist die Diagnose Prostatakrebs ein schwerer Schlag. Zwar verläuft die Krebserkrankung heute kaum noch tödlich, doch bis zu 90 Prozent der Betroffenen, die sich für Strahlentherapie und Operation entscheiden, können anschließend keine Erektion mehr bekommen.

Wird der Tumor im frühen Stadium entdeckt, können sich Patienten dafür entscheiden, die Entwicklung erst einmal abzuwarten und den Tumor lediglich bei regelmäßigen Untersuchungen zu beobachten. Doch diese Variante geht mit einer hohen seelischen Belastung einher, da das Damoklesschwert des Tumorwachstums stets über den Patienten hängt.

Gezieltes Abtöten von Krebszellen durch fokussiertem Ultraschall

Möglicherweise wird es bald einen goldenen Mittelweg für die Betroffenen geben: Forscher der Uniklinik Mannheim entwickelten einen neuen hochintensiven fokussierten Ultraschall, kurz HIFU, der das Krebsgewebe ganz gezielt zerstören kann. Dazu wird der Tumor zunächst mit Hilfe des Magnetresonanz-Tomografen in der Prostata lokalisiert. Anschließend wird die Ultraschallsonde in den Enddarm eingeführt und an die zu behandelnde Stelle gebracht, wo der Ultraschall den Tumor gezielt behandelt.

Nachteile der ehemaligen Ultraschallbehandlung

Eine ähnliche Ultraschallbehandlung gibt es zwar schon länger, doch ohne die nun entwickelte Fokussierung kam es dabei zu häufig zu Komplikationen wie Verletzungen des Darms, Entzündungen oder Erektionsstörungen. Auch konnte es vorkommen, dass nicht alle Krebszellen zerstört wurden und sich der Krebs erneut ausbreitete. Mit dem neuen HIFU-Ultraschall sollen diese Probleme nun der Vergangenheit angehören.