Prostatakrebs und Rauchen: Nach einer OP treten vermehrt Metastasen auf

Von Cornelia Scherpe
17. Januar 2014

Prostatakrebs kann je nach Schweregrad und Verlauf der Krankheit in manchen Fällen nur durch eine Operation entfernt werden. Dabei wird chirurgisch das erkrankte Gewebe komplett entnommen und damit das Leben des Patienten entscheidend verlängert. Allerdings kann es leider passieren, dass der Tumor bereits Metastasen gebildet hatte und diese so gestreut waren, dass sie auch nach der Operation noch im Körper sind. Dies verschlechtert die Prognose.

Konsequenzen des Rauchens

Aus einigen Studien ist bereits bekannt, dass Raucher mit Prostatakrebs oft deutlich schlechtere Chancen bei einer Behandlung haben. Ihre Tumoren sind meist größer und wachsen aggressiver. Doch bisher hatte keine Studie untersucht, ob das Rauchen auch eine Auswirkung auf die Metastasenbildung hat.

Höhere Rückfallquote bei Rauchern

Diese Wissenslücke wurde nun von US-Forschern geschlossen. Ihr Ergebnis zeigt klar: Ja, der Nikotinmissbrauch muss im Zusammenhang mit der Bildung von Metastasen stehen. Bei Rauchern kommt es nach der chirurgischen Entfernung zumindest auffallend oft zu neuen Rückfällen aufgrund von im Körper gebliebenen Krebszellen.

Für die Untersuchung wurden die Daten von 1.670 Patienten ausgewertet. Alle Männer litten an Prostatakrebs, wobei 33 Prozent von ihnen starke Raucher waren. Obwohl sie im Vergleich zu den übrigen Teilnehmern im Schnitt jünger waren, hatte ihr Krebs bereits deutlich aggressivere Ausmaße angenommen und war teilweise sogar bis in die Samenblase vorgedrungen. Alle Männer wurden operiert und die Prostata dabei entfernt.

Höheres Sterberisiko

In der Nachbeobachtungszeit von über sechs Jahren hatten 26 der Männer nachweisbare Metastasen. Als man kontrollierte, wer davon zu den Rauchern gehört hatte, fiel der Zusammenhang auf. Zudem starben in dieser Zeit 217 Patienten aus unterschiedlichen Gründen und auch hier hatten die Raucher das höhere Sterberisiko.