Präeklampsie enträtselt? Blutdruckanstieg in der Schwangerschaft womöglich geklärt

Bestimmtes Molekül greift in Blutdruckregulation ein und kann Präeklampsie auslösen

Von Cornelia Scherpe
2. November 2010

Der Mediziner spricht von Präeklampsie, wenn eine schwangerer Frau innerhalb der neun Monate der Schwangerschaft mit einem stark erhöhten Blutdruck zu kämpfen hat. Diese spezielle Form des Bluthochdrucks tritt nur während einer Schwangerschaft auf und die genauen Ursachen waren den Ärzten bislang unbekannt. Man wusste nur, dass der Ausgangspunkt der Erkrankung im Mutterkuchen zu finden ist.

Wirkung des Moleküls Angiotensin

Nun haben Forscher womöglich des Rätsels Lösung gefunden. Der Übeltäter heißt "Angiotensin" und ist ein bestimmtes Molekül im Körper. Es greift in die Blutdruckregulation der Schwangeren ein. Das Molekül hat die Eigenschaft, die Blutgefäße zu verengen. Wenn die Gefäße verengt sind, muss das Blut schlussendlich stärker pumpen, um sich seinen Weg zu bahnen und so kommt es zu einem Blutdruckanstieg.

Zu dem Ergebnis, dass "Angiotensin" an einer Präeklampsie schuld ist, kamen die Forscher, weil sie bei Probandinnen mit der Krankheit feststellten, dass bei diesen verstärkt "Angiotensinogen" im Blut war, was wiederum das direkte Vorgängermolekül zu Angiotensin ist. Warum es zu dieser Überproduktion kommt, ist allerdings noch nicht erforscht.