Potenzial für posttraumatische Störung bei Kleinkindern per Screening schneller feststellen

Von Heidi Albrecht
26. September 2013

Gut jedes zehnte Kind leidet noch ein Jahr nach einem Verkehrsunfall oder Verbrennungsunfall an posttraumatischer Belastungsstörung. In Form von Albträumen und sogenannten Flashbacks erleben Kleinkinder die schrecklichen Minuten immer wieder aufs Neue.

Je eher eine solche Störung erkannt wird, um so größer sind die Behandlungserfolge. Kinder mit einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden oftmals als Schlafstörung, Konzentrationsschwäche und neigen zum Teil auch zu aggressiven Verhalten.

Spezieller Fragebogen soll helfen ein Posttrauma schneller zu erkennen

Forscher der Universität Zürich haben nun einen Fragebogen entwickelt, der helfen soll, potenzielle Risiken einer posttraumatischen Belastungsstörung bereits wenige Tage nach dem Unfall feststellen zu können. Damit könnten Ersthelfern, wie Notarzt, Kinderarzt, Seelsorger und Pflegepersonal viel schneller und effektiver reagieren, wenn das Kind zu einer posttraumatischen Belastungsstörung neigen sollte.

Studie zeigt: 85%ige Treffsicherheit durch Screening mittels Fragebogen

Für die Studie befragten die Forscher 134 Eltern, deren Kinder zwischen zwei und sechs Jahren alt waren und vor gut einer Woche einen Unfall erlebt hatten. Mit einer Treffsicherheit von 85 Prozent konnte das Screening mittels Fragebogen, die Kinder identifizieren, die dann tatsächlich nach einem halben Jahr unter einer posttraumatischen Belastungsstörung litten.

App soll Screening beschleunigen

In Zukunft soll dieser Fragebogen zum Verhalten der Kinder per App verfügbar gemacht werden, so dass viel schneller und einfacher auf das Screening zugegriffen werden kann und somit Kinder sofort die richtige Therapie bekommen. Den Kindern könnte somit eine chronische und psychische Erkrankung erspart bleiben.