Golfkriegssyndrom: Nerven im Gehirn geschädigt

Von Ingo Krüger
4. April 2013

Bei jedem vierten Soldaten, der im Krieg 1990/91 zwischen dem Irak und einer US-geführten Militärkoalition im Einsatz war, haben Mediziner das sogenannte "Golfkriegssyndrom" festgestellt. Zu den Symptomen zählen Dauermüdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Gedächtnisstörungen. Die körperlichen Ursachen waren jedoch bis jetzt unklar.

Wie US-Wissenschaftler nun herausfanden, stehen die Beschwerden in engem Zusammenhang mit Beschädigungen der Nervenbahnen. Gewöhnlich verbinden diese Nervenleitungen Gehirnareale miteinander, die für Erschöpfung, Schmerzen, Gefühle und das Belohnungssystem von großer Wichtigkeit sind.

Der Auslöser für diese Deformation ist bislang jedoch noch strittig. Experten vermuten, dass zwischen bestimmten Medikamenten und Giften, die während des Krieges zum Einsatz kamen, Wechselwirkungen aufgetreten sind.

Zahlreiche Patienten reagierten erleichtert auf die neuen Forschungsergebnisse, da nun eine körperliche Ursache für ihre Beschwerden bekannt ist. Sie erhoffen sich so Unterstützung bei ihrem Bestreben, ihr Leiden als Krankheit anzuerkennen und nicht nur als posttraumatische Belastungsstörung.