Traumatische Erlebnisse - Traumatherapie nicht übereilt beginnen

Nach traumatischen Erlebnissen zunächst abwarten, wie sich der Zustand entwickelt

Von Andreas Krämer
7. September 2011

Ein traumatisches Erlebnis wie sexueller Missbrauch, ein Verkehrsunfall oder starkes Mobbing können einen Menschen seelisch negativ beeinflussen. Nach einem Trauma beginnen viele eine Therapie aber die sollte nicht übereilt durchgeführt werden.

Laut dem Psychotherapeuten Matthias Heidt spricht als Hauptgrund gegen eine frühzeitige Therapie die Frage, ob die Selbstheilungskräfte des Betroffenen schon aktiv sind. Er empfiehlt ein bis zwei Monate zu warten in denen festgestellt werden kann, ob der Patient mit seiner persönlichen Lage klar kommt. Im Vorfeld einer Therapie sollte sicher sein, dass der Betroffene keine neuen Traumata erlebt.

Umstände, die zu Problemen bei voreiliger Therapie führen könnten

Er sollte zudem in einem sicheren sozialen Umfeld eingebunden sein. Danach gilt es die eventuellen seelischen Begleiterkrankungen, die innere Einstellung und die gefühlsmäßige Stabilität des Betroffenen zu überprüfen. Die Therapie würde sich bei einer Psychose schadhaft auswirken, da er sich dann oft in einer Wahnwelt befinden würde.

Die emotionale Aufgeregtheit während der Sitzungen könnte die Symptome der Psychose verstärken. Der Patient sollte außerdem dazu fähig sein, eine eigene Stabilisierung durhzuführen.

Therapie ist nicht für jeden die geeignete Lösung

Wenn er sich Gefühlen aussetzen sollte, dann darf kein Zusammenbruch erfolgen. Gegen Panikattacken empfiehlt er Atem- und Fokussierungstechniken. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Erlebten müssen die Patienten eine schnelle Rückkehr in die Realität schaffen.

Eine Therapie sei Heidt zufolge nicht für jeden erforderlich, der ein traumatisches Erlebnis hatte. Er könne sich selbst helfen indem er jeden Tag aufsteht und soziale Kontakte aufbaut statt zu schlafen. Der Einzelne muss aber selbst entscheiden ob er eine Therapie für sinnvoll hält und machen möchte.