Geführte Meditation kann klassische Therapie bei posttraumatischer Belastungsstörung ergänzen

In einer US-Studie zeigte sich die Meditation als wirksame Behandlungsmethode bei PTBS

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2018

Bei der post­trauma­tischen Belastungsstörung, kurz PTBS, durchleben Betroffene emotional immer wieder erlebte Ausnahmezustände. Viele Soldaten sind bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz betroffen, ebenso Kinder aus Kriegsregionen oder Opfer von Vergewaltigungen. Bislang werden Patientinnen und Patienten vor allem mit einer Mischung aus Verhaltenstherapie und Medikamenten behandelt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine Anleitung zur Meditation künftig als ergänzendes Mittel zum Einsatz kommen könnte. Die Therapieerfolge waren vielversprechend.

Studie an US-Veteranen mit PTBS

An der US-Studie nahmen 203 Männer teil, die als Veteranen in Kriegsgebieten gedient hatten. Die Mehrheit litt unter starken PTBS-Symptomen, doch alle erfüllten die Bedingungen der PTBS-Diagnose. Während der Studie mussten auch 68 Prozent weiterhin Psychopharmaka einnehmen, um keine Gefahr für sich und andere zu sein.

Es wurden drei Gruppen gebildet, wobei eine Gruppe mit 67 Teilnehmern "nur" Gesundheitsinformationen erhielt und damit als Kontrollgruppe diente. 68 Veteranen erlernten unter Aufsicht das Meditieren und die restlichen 68 Männer stellten sich einer Konfrontationstherapie.

Therapieerfolge mit Meditationssitzungen

Es zeigte sich, dass es den Patienten mit Meditationssitzungen besser ging als der Kontrollgruppe. Die Meditationen waren sogar der Konfrontationstherapie ebenbürtig. Beides spricht für eine klare Wirkung der Meditation und für ihren Einsatz als Therapieschritt. Sie könnte als Alternative oder begleitende Behandlung zum Einsatz kommen. Das muss von Patient zu Patient entschieden werden.

In 30 bis 50 Prozent der Fälle half den PTBS-Patienten weder eine Konfrontationstherapie noch das Erlernen der Meditation. Diese Betroffene können ihre Therapie häufig nur auf den starken Einsatz von Medikamenten begründen.