Ärgernis Polypen: Chemikalien am Arbeitsplatz können Schuld sein

Von Nicole Freialdenhoven
18. Juli 2012

Obwohl Nasenpolypen in der Bevölkerung weit verbreitet sind, konnte die Entstehung dieser gutartigen Wucherungen in der Nase bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Im Verdacht standen bislang chronische Entzündungen in der Nase, die durch Bakterien, Pilze oder Allergien ausgelöst werden können und die das Atmen durch die Nase im schlimmsten Fall fast unmöglich machen.

Griechische Forscher haben nun insgesamt 100 Patienten untersucht und einer gründlichen Befragung unterzogen. Dabei stellte sich heraus, dass 64% der Betroffenen unter Allergien litten und weitere 12% wahrscheinlich unter bislang nicht diagnostizierten Allergien litten. Doch auch die Gene können Schuld sein, wenn Polypen vorliegen: Bei 13,3% der Patienten lagen bereits andere Polypen-Erkrankungen in der Familie vor. Ein weiterer Auslöser für Polypen ist die Arbeit mit Chemikalien. Das Rauchen hatte dagegen keinen Einfluss auf die Polypenbildung.

Die Wissenschaftler erhoffen sich durch ihre Untersuchung eine neue Behandlungsmethode bei Polypen: Statt diese langwierig mit Cortisonspray zu bekämpfen oder gar operativ zu entfernen, kann es beispielsweise helfen, wenn der Patient den Chemikalien am Arbeitsplatz nicht mehr ausgesetzt ist oder zumindest verbesserten Schutz durch das Tragen einer Schutzmaske und besserer Belüftung erfährt.