Neuer Test soll Nervenleiden bei jugendlichen Diabetikern besser erkennen

Von Cornelia Scherpe
23. November 2012

Viele Diabetiker entwickeln im Laufe ihrer Krankheit eine Neuropathie. Der Grund dafür ist ihr Zuckerleiden, das nicht nur die Gefäße angreift, sondern auch die Nervenbahnen schädigen kann. Bei gut 30 Prozent der Patienten muss man früher oder später mit dieser Folgeerkrankung rechnen.

Auch Kinder mit der angeborenen Autoimmunkrankheit (Diabetes des Typ 1) oder aber stark fettleibige Kinder mit erworbener Diabetes (Typ 2) sind von diesem Risiko nicht ausgenommen. In Studien wurde immer wieder gezeigt, dass auch schon bei den Jüngsten erste negative Veränderungen an den Nerven festgestellt werden müssen.

Zu einem frühen Zeitpunkt der Schädigung haben die Patienten selbst aber noch keine Probleme. Daher müssen sich Eltern und Ärzte auf Tests zur Früherkennung verlassen. Standard ist dabei der sogenannte Vibrationstest, doch der ist nicht perfekt. Hier wird nur gemessen, ob die Nerven noch sanfte Vibrationen bemerken. Nur in elf Prozent der Untersuchungen kann man sich auf ein Ergebnis verlassen.

Ein neues Testverfahren will daher die Diagnose sicherer machen. Man nennt das Verfahren "quantitativ sensorische Testung", kurz QST. Im Test mit Kindern wurde bereits gezeigt, dass so bisher kaum sichtbare Fehler der Nervenfunktion gefunden werden können. Das Verfahren führt direkt mehrere Untersuchungen auf einmal durch.

Zum einen werden einzelne Hautpartien der Kinder leichter Wärmer und leichter Kälte ausgesetzt, um zu sehen, ob die Nerven dies wahrnehmen. Zusätzlich wird einmal mit Druck und mit Vibration nach Sensibilitätsstörungen gesucht. Daher spricht man auch von einem quantitativen Test, da mehrere Dinge zugleich abgedeckt werden.