Tödliches Potenzial: Wissenschaftler untersuchen den Candida-Pilz

Ausbreitung des Candida-Pilzes auf andere Organe kann zum Tod führen

Von Viola Reinhardt
20. März 2009

Den Menschen bevölkern zahlreiche Bakterien, Pilze und andere "Bewohner", die in einem großen Ganzen für einen funktionieren Organismus zuständig sind. Einer dieser Pilze, der Candida albicans, kann allerdings zu einer tödlichen Gefahr werden. Dieser Hefepilz findet sich im Darm, im Mund und auf der Haut und ist an sich ein harmloser Spieler im Mikroorganismus.

Worin die tödliche Gefahr besteht

Allerdings enthält er ein tödliches Potenzial, dem nun Wissenschaftler aus acht Forschungseinrichtungen auf den Grund gehen wollen. So zeigt sich, dass der Pilz bei einer vorhandenen Immunschwäche, nach Operationen, einer chemotherapeutischen Behandlung oder auch nach der Einnahme eines Antibiotikums seinen Lebensraum verlassen und sich unter anderem auf die Organe ausbreiten kann.

Gelangt der Pilz in das Blutsystem und wandert in die Organe, löst er eine so genannte systemische Infektion aus, die bei etwa der Hälfte der erkrankten Personen einen tödlichen Ausgang nimmt.

Neutrophile könnten mitverantwortlich sein

Im Fokus der Wissenschaftler stehen nun auch die Neutrophilen. Die Forscher vermuten, dass diese spezielle Stoffe herstellen mit dem der Candida albicans in Schach gehalten wird. Erkenntnisse über deren Abwehrmechanismus sollen in der Folge für neue Therapieansätze einer Pilzerkrankung verwendet werden.