Vitiligo ernst nehmen - auch die Schilddrüse kann betroffen werden

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2012

Vitiligo ist ein Begriff aus der Medizin, der die Weißfleckenkrankheit meint. Bei diesem Leiden handelt es sich um eine Erkrankung der Haut. Meist zeigen sich auf den Händen auffallende Pigmentveränderungen. Es kommt zur Bildung weißer Flecken, die sich mit den Jahren weit ausdehnen können. Wer bei sich selbst oder Familie, Freunden und Kollegen diese Veränderungen erkennt, sollte zum Arzt gehen, beziehungsweise den Arztbesuch empfehlen.

Vitiligo betrifft nämlich nicht unbedingt nur die Haut, sondern kann weitreichendere Folgen haben. Mediziner wissen, dass oft auch die Schilddrüse unter dieser Krankheit leiden kann. Zumindest steigt das Risiko für eine Autoimmunkrankheit, die sich gegen die Zellen der Schilddrüse wendet.

In einer Meta-Analyse ergab sich, dass sich für Vitiligo-Patienten die Gefahr um das 2,5-Fache vergrößert. Insgesamt wurden zwischen 1968 und 2012 genau 48 Studien zu diesem Thema durchgeführt. 39 davon wertete man in Amsterdam nun erneut aus und kam dabei auf dieses hohe Risiko. In 20,8 Prozent der Fälle ließen sich bei Vitiligo-Patienten Antikörper im Blut feststellen, die sich gegen Komponenten der Schilddrüse richteten. Weitere 15,1 Prozent der Patienten hatten Krankheiten entwickelt, die die Schilddrüse betrafen und noch einmal 14,3 Prozent zeigten klare autoimmune Schilddrüsenleiden. Das Risiko nahm zudem mit dem Alter zu. Kinder hatten eine Gefahr von 6,89 Prozent, während Erwachsene schon bei 18,6 Prozent lagen.

Bisher gibt es in Deutschland noch keine Leitlinie, wie mit diesem Zusammenhang am bestem umgegangen werden soll. Daher wurde eine Initiative gegründet, die sich damit beschäftigt und Ergebnisse bis 2013 veröffentlichen will.