Emetophobie (Angst vorm Erbrechen)

Hallo zusammen,
Ich bin 16 Jahre alt und leide seit langem an der Angst vorm Erbrechen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich schon mit ungefähr 6 Jahren zitternd im WC sass, wenn ich die Magendarmgrippe hatte. Für mich war das irgendwie völlig normal. Doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Sobald es Winter wird und jemand die MDG hat, werde ich total nervös und mir wird auch total schlecht. Das hat sich jetzt so verschlimmert, dass ich den ganzen Winter an nichts anderes denken kann und immer in der Angst lebe, dass ich vlt die MDG bekommen könnte. Ich habe dann andauernd Bauchschmerzen und dann wird mir schlecht. Und dann bricht bei mir immer die Panik aus, ich beginne zu zittern, bekomme Schweissausbrüche, mein Herz rast und ich fühle mich total hilflos. Ich frage dann auch andauernd meine Eltern, ob ich auch wirklich nichts habe und das nervt sie jedes Mal. (ich weiss ja, dass es eigentlich übertrieben ist -.-) Seit letztem Herbst habe ich mir auch kein Desinfiktionsmittel gekauft, welches ich immer bei mir habe und benutze es vorallem, bevor ich was esse. Ohne das Mittel gehe ich nicht mehr aus dem Haus und meine Freundinnen verstehen das einfach nicht, wenn ich von ihnen kein Essen möchte. Sie sagen dann immer, dass sie mir jetzt die Angst wegnehmen würden, wenn ich einfach das Desinfiktionsmittel weglassen würde. Wenn ich das aber tun würde, kreisen danach meine Gedanken die ganze Zeit darum, ob ich mich jetzt angesteckt habe oder nicht und das kann bis zu 4 Tagen danach dauern. Eigentlich habe ich gedacht, dass es jetzt im Frühling/Sommer wieder weggehen würde, aber es lässt mich einfach nicht mehr los. Früher war es nur im Winter so schlimm, aber jetzt das ganze Jahr?! -.- Ich finde dann hat man gar keinen Spass mehr am Leben.
Seit längerem schon möchte ich keinen Freund mehr haben, da ich mich bei ihm vlt anstecken könnte, ich trinke gar keinen Alkohol und achte bei allen Nahrungsmitteln auf das Datum. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich eigentlich keine Probleme, ausser ich fahre eine längere Strecke mit dem Zug, die ich noch nie gefahren bin. Dann ist mir im Vorherein schon schlecht und ich nehme solche speziellen Kaugummis, damit mir nicht schlecht wird. Nun geht es schon so weit, dass ich Angst vorm Zahnarzt habe, da mir da schlecht werden könnte. -.-
Wenn jemand erbricht und ich weiss, dass ich mich nicht anstecken kann, habe ich kein Problem damit. Aber das weiss ich ja normalerweise nicht und dann bricht bei mir einfach die Panik aus und mir ist für mehrere Tag so schlecht, als hätte ich selber einen Virus. Und oft ist es so, dass ich mir umsonst Sorgen mache. :/
Ich habe jetzt schon länger nicht mehr erbrochen, aber wenn ich das wirklich mal wieder muss.....ich glaube ich würde sterben, das wäre der Horror. Und jetzt gehen wir im Herbst wieder auf eine Kreuzfahrt und ich habe schon total Panik, dass ich erbrechen muss. :O Wir waren letztes JAhr schon und dort musste ich Tabletten gegen die Seekrankheit nehmen, aber mir war immer noch so übel. Die grösste Angst machte mir, dass ich mitten auf dem Meer war und nicht einfach aussteigen konnte, wenn es nicht mehr ging. Dort habe ich auch mehrere Male geweint, weil ich solche Angst hatte. -.-
Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll. Wer hat das gleiche Problem und wer hat schon eine Therapie gemacht? Ich würde mich auf Antworten sehr freuen.
P.S. Ich weiss, dass es für Aussenstehende sehr merkwürdig ist und sie das Ganze nicht nachvollziehen können, aber die die auch Emetophobie haben, wissen wie schrecklich das ist.

Antworten (4)
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Bei mir ist es genauso schlimm.
Ich habe aber auch vor allem Angst, dass andere sich übergeben. Ich fahre nicht mit dem Bus, gehe nicht ins Kino, esse sehr ungern irgendwo anders, suche immer nach Fluchtwegen wo ich hinrennen könnte, wenn mir schlecht wird oder sich andere übergeben. Wenn beispielsweise meine große Schwester sagt, dass es ihr irgendwie nicht so gut geht, bekomme ich panikattacken, fasse nichts mehr an oder nur mit Handschuhen, Weine und verbarrikadiere mich in meinem Zimmer. Heute war auf dem Schulklo mitten auf dem Boden erbrochenes und seitdem stehe ich unter schock und kann an nichts anderes mehr denken. Seitdem habe ich mir ca 20 mal die Hände desinfiziert (gehe ohne das Gel nicht mehr aus dem Haus).
Außerdem habe ich immer Angst mich irgendwo anzustecken, vor allem in der Schule. Ich weiß leider nicht, wann das angefangen hat, da ich schon solche Panik hab seit ich denken kann. Habe mich auch nie vor allen übergeben oder so. Ich kann mich an 1000 Situationen erinnern, wo sich jemand übergeben hat. Bekomme das alles nicht aus dem Kopf. Ich möchte nur noch dass das weggeht...

Angst -.-

Ist bei mir zwar nicht so, aber auch nicht toll. Ich habe Angst wenn andere sich übergeben müssen, ihnen schlecht ist, hust anfall usw. Ich zittere, bin aufgeregt, mache alles dass ich mir eigentlich gar nicht zutrauen würde, würde am liebsten weg rennen. Dass ist soooo schlimm.

Emetophobie

Ich meinte *abgenommen und nicht zugenommen, natürlich! Ich hoffe außerdem, dass du bereits eine Lösung gefunden hast für dein Problem, weiß nicht wie alt dieser Beitrag hier schon ist!

Liebe Grüße

Emetophobie

Hallo,

Ich bin auch 16 Jahre alt und habe die Angst vor dem Erbrechen nun mehr seit über 6 Jahren. Bei mir war das Ausschlaggebende ein Ereignis im Schwimmbad, weil ich, da ich von meiner Freundin Pizza gegessen hatte, vor allen anderen Leuten erbrechen musste. Danach habe ich wochenlang fast nichts zu mir nehmen können, da ich so Angst hatte, dass wenn ich etwas esse, erbrechen muss. Irgendwann hatte ich über 10 kg zugenommen (und ich war davor auch nicht wirklich ''dick''.) Dann haben meine Eltern den entschiedenen Schritt genommen und gesagt, entweder du isst oder du kommst in die Klinik an den Tropf. Ich hab mich für das Erste entschieden. Und irgendwie hatte ich es dann wieder im Griff. Gar keine Probleme. Außer das ich dann extreme Angst über Jahre hatte, dass andere vor mir erbrechen könnten. Beim Feiern, wenn ich in der U-Bahn sitze (oder sonst an öffentlichen Orten). Dann hatte ich jedes mal wenn ich Alkohol getrunken hatte am nächsten Tag den gesamten Tag extreme Panikattacken und war völlig fertig, aber so an sich hatte ich keine Angst mehr. Dann seit letztem Jahr hatte ich extreme Panikattacken in der Schule und habe dann für ein Jahr ausgesetzt. Ich habe nichts mehr gegessen, außer ich wusste das ich zu Hause bleibe oder nach Hause komme & nirgendswo mehr hingehen werde. Ich hatte Herzrasen, Schweißausbrüche, Übelkeit und Bauchschmerzen. Ich hatte Magenprobleme (die letztendlich psychischer Natur sind und nicht physischer...) und konnte irgendwann meinen Tagesablauf einfach nicht mehr fortsetzten. Meine Angst breitete sich aus: Alle öffentlichen Verkehrsmittel - unmöglich!, Schule, In Räumen sitzen, wo ich nicht jeder Zeit rausgehen kann, mit fremden Menschen irgendwo sitzen, Kino, Einkaufszentren, viele Menschen, ...das alles ging überhaupt nicht mehr für mich. Die Folge: Jeden Tag zu Hause verbracht. Irgendwann habe ich auch einfach nicht mehr gerne gegessen, ich habe zwar gegessen, aber davor und auch danach hatte ich riesige Angst, obwohl ich genau wusste, dass nichts passieren wird. Ich habe dann mehrere Termine bei einer Psychologin gehabt, sowie einer Therapeutin. Das war aber keine Hilfe für meine schwerwiegenden Probleme. So habe ich mich dann für eine Klinik in München entschieden. Ich hatte dort mehrere Termine und wurde dann stationär aufgenommen und eine Therapie angefangen. Nach 3 Wochen habe ich diese dann aber abgebrochen, wegen persönlichen Problemen mit der Klinik. Die Therapie besteht daraus, nicht GEGEN die Angst zu kämpfen, sondern MIT ihr. Das bedeutet im Klartext, dass man in all diese Situationen gehen MUSS, die einem so ANGST machen. In deinem Fall zum Beispiel einmal das Essen von deinen Freundinnen kosten oder sowas...du musst da selber mal überlegen, was ist dein VERMEIDUNGSVERHALTEN (=Umso mehr du vermeidest, umso mehr Angst hast du irgendwann und kannst nichts mehr daran ändern, irgendwann hängt das so in deinem Kopf, dass auch keine Therapie mehr helfen kann, jedes Mal wenn du etwas vermeidest, sagst du dir damit selber, wie schlimm deine Angst ist!), dann gibt es ein Sicherheitsverhalten, in deinem Fall das zum Beispiel mit deinen Kaugummis oder dem Desinfektionsmittel. Am Anfang ist es schwierig gleich alle Situationen ohne jegliche Sicherheitsmittel auszuhalten, aber umso öfter du deine Übungen machst, umso weniger Sicherheitsmittel solltest du noch anwenden.Wenn die Phobie anfängt, sollte sich jeder SOFORT jegliche HILFE suchen, man spart sich die Hölle!

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