Das Epstein-Barr Virus löst das Pfeiffersche Drüsenfieber aus

Das Epstein-Barr Virus wird besonders häufig durch Küssen übertragen

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2015

Einer Statistik zufolge erkranken bis zu 30 Prozent aller Erstsemester an US-amerikanischen Universitäten am Pfeifferschen Drüsenfieber. Da fragt man sich nach dem Grund für diese mysteriöse Masseninfektion.

Epstein-Barr Virus als Ursache

Die Krankheit wird vor allem über den Speichel beim Küssen übertragen, einer Aktivität, der die Erstsemester ausgesprochen gerne mit neuen Bekannten an der Uni nachgehen. Aber auch Kleinkinder sind häufig betroffen, wenn sie von ihren Müttern geherzt und geküsst werden und deren Speichel das Epstein-Barr Virus überträgt.

Das Virus, meist kurz EBV genannt, gehört zu den Herpesviren, die sich in den Zellen der Nasen- und Mundschleimhaut, sowie in den B-Lymphozyten einnisten.

Gesundheitliche Folgen

Bei Kindern verläuft eine Infektion meist harmlos, doch bei Jugendlichen und Erwachsenen kommt es zum Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Das Virus bleibt auch nach der Genesung lebenslang im Körper, wo es vom Immunsystem in Schach gehalten wird.

Allerdings wird EBV auch mit der Entstehung schwerer Krankheiten wie dem Hodgkins-Lymphom in Verbindung gebracht, sowie mit Magenkrebs und dem chronischen Erschöpfungssyndrom.

Impfstoff noch nicht entwickelt

Forscher aus München arbeiten derzeit an einem Impfstoff gegen das Virus, so dass das Pfeiffersche Drüsenfieber möglicherweise in Zukunft verhindert werden kann - und damit auch das Risiko für eine schwere Folgeerkrankung sinkt.

Eine echte Prävention gibt es derzeit noch nicht - junge Leute können höchstens etwas mehr Vorsicht bei der Auswahl der Kusspartner walten lassen.