Pest: Forscher finden neue Wirkstoffe gegen die Krankheit

Von Ingo Krüger
12. Januar 2012

Die Pest, auch der "Schwarze Tod" genannt, forderte im 14. Jahrhundert in ganz Europa rund 25 Millionen Menschenleben. Heute ist die Infektionskrankheit von unserem Kontinent nahezu ganz verschwunden. In Afrika, Asien und auch auf dem gesamten amerikanischen Kontinent tritt die Pest jedoch weiterhin auf.

Da sich der Erreger, das Bakterium Yersinia pestis zunehmend resistenter gegen Antibiotika zeigt, sind Forscher weltweit auf der Suche nach neuen Medikamenten gegen die Krankheit. Deutsche und US-amerikanische Wissenschaftler können nun einen Erfolg vermelden. Sie haben zwei neue Hemmstoffe entdeckt, die das Pest-Bakterium attackieren.

Der Pesterreger braucht zum Überleben das Enzym FabV. Mit ihm erzeugt er Fettsäuren für seine Hülle. Ohne dieses Enzym ist der letzte Arbeitsschritt bei der Herstellung der bakteriellen Fettsäure unmöglich. Der Erreger stirbt dadurch ab. Die neu entwickelten Wirkstoffe, die zur Gruppe der Pyridone zählen, lagern sich an das FabV-Enzym an und erschweren dessen Tätigkeit.

Doch noch ist die neue Substanz nicht ganz ausgereift. So erklärten die Forscher, dass die Hemmstoffe das Enzym noch nicht vollständig blockieren. Sie sind daher bestrebt, die Wechselwirkungen mit FabV noch genauer zu untersuchen und die Substanzen noch weiterzuentwickeln.