Tabu-Krankheit Peniskrebs

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2011

Nicht nur die Geschlechtsorgane einer Frau können von Krebs befallen werden, auch die des Mannes. Doch Peniskrebs wird gern mit einem Tabu belegt; man spricht nicht darüber. Onkologen sehen darin ein völlig überflüssiges Tabu. Jedes Jahr werden gut 600 Diagnosen gestellt, doch viele davon erst viel zu spät. So kommt es zu mehr Amputationen, als eigentlich notwendig wären.

Ein Mann sollte ab einem Alter von 45 Jahren daher regelmäßig seinen Penis auf Anzeichen von Krebs hin betrachten. Die sichtbaren Symptome sind Veränderungen der Haut, die sich als Schwellungen an der Eichel bemerkbar machen oder auch als Verhärtungen.

Das größte Risiko auf eine Erkrankung haben Männer ab 60 Jahren. Das Thema tot zu schweigen schützt nicht davor. Geht man dann zu spät zum Arzt, kann die Folge verheerend sein. Wie bei jeder Krebsart ist die rechtzeitige Entdeckung extrem wichtig und kann das betreffende Organ retten. Damit das Gefühl der Scham nicht das eigene Leben in Gefahr bringt, will man mehr Aufklärung betreiben und die Männer dazu ermuntern, mehr Vorsorge zu betreiben. Dafür hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie inzwischen sogar ein "Peniskrebs-Forum" gegründet, indem Betroffene sich austauschen und Neugierige ihre Fragen stellen können.