Kann man durch Salz Parodontose verhindern?

Meine Mutter ist eine vielbelesene Frau und hat irgendwo einen Artikel gelesen, daß man durch Kauen von Salz einen relativ guten Schutz vor Parodontose aufbauen könne. Leider konnte sie mir nicht mehr sagen, wo sie das gelesen hat. Hat jemand von euch auch schon davon gehört und wenn ja, wieviel Salz darf man denn kauen und warum soll das so sein? Wer kennt sich da aus? Bin für jede Info dankbar. Gruß, Spetztelchen

Antworten (3)

Vielen Dank für deine guten Tipps @Vorposter!
Aber vom Salz kauen hab ich auch noch nichts gehört. Kann ich mir nicht vorstellen, wie das gesund sein soll oder helfen soll.

Parodontose und Kochsalz

Kochsalz (NaCl) kennt die Menschheit seit undenklichen Zeiten. Entsprechend sind auch viele Anwendungen bekannt, die der Gesundheit dienen

z.B.

Wundsäuberung: Seeleute spülen Wunden mit Meerwasser - Hemmingway berichtet das in ´der alte Mann und das Meer`

Behandlung von Neurodermitis : Bad im toten Meer

Man kann Salz inhalieren, mit einer Lösung gurgeln usw.

Ich will mich beschränken auf den Bereich Zahnmedizin

Zähne putzen mit Salz war früher weit verbreitet, ist aber beinahe in Vergessenheit geraten, daher hier eine kleine Anleitung:

Das Salz wird einfach auf die Zahnbürste, das Interdentalbürstchen bzw. eine flauschige Zahnseide gestreut. Auch mit der Munddusche kann eine Salzlösung verwendet werden (mindestens 3% Salz). Wichtig ist, dass möglichst wenig Salz verschluckt wird, also nach dem Zänheputzen gut ausspülen.

Dabei kommt die antibakterielle Wirkung zum Zuge. Plaque und geschädigtes Gewebe der Schleimhaut wird entfernt. Die Osmose spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Zähneputzen mit Salz ist eine sehr gute Prophylaxe gegen Karies und Parodontose.

Diese Erkenntnis verdanke ich einem Rumäniendeutschen aus Hermannstadt, mit über 60 Jahren hatte er noch alle Zähne in ausgezeichnetem Zustand. Er hat mir versichert, dass er seine Zähne stets nur mit Salz geputzt hat.

Wann: wie gewohnt morgens,
wichtig ist auch die abendliche Zahnpflege,
zwischendurch nach den Mahlzeiten auch ohne Salz - was wir essen gibt einen für Bakterien sehr nahrhaften Überzug der Zähne, vor allem alles was aus Getreide hergestellt wird.

Nun zur Parodontitis, wie die Infektion von Zahnfleich, Zahnhals und Kieferknochen genannt wird, die letztendlich zum Verlust der Zähne sowie zu schweren Gesundheitsschäden führen kann.

Auf die Beschreibung der Symptome verzichte ich hier, das kann man in vielen Quellen nachlesen, die auch im Netz verfügbar sind; ich will mich nicht dem Vorwurf aussetzen, ich hätte abgeschrieben.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung (nicht nur für Zahnärzte) wird klar, wenn man bedenkt, dass etwa 50% der Menschen über 40 Jahre in Deutschland an Parodontitis leiden.

Ohne Zahnarzt bzw. den spezialisierten Parodontologen ist eine Behandlung nicht möglich.

Ich habe einen neuen Therapieansatz entwickelt und damit im Selbstversuch eine schwere Parodontitis ausgeheilt.

Als erstes habe ich in der Literatur gefunden, dass die antibakterielle Wirkung von Kochsalz auf die verschiedenen Parodontoseerreger bekannt ist, was aber nicht unbedingt ins ärztliche Bewußtsein gekommen ist und schon überhaupt nicht in der Behandlung benutzt wird.

Als Physiker habe ich mich dann der wissenschaftlichen Methode bedient um zu einem Therapieansatz mit Kochsalz bei Parodontitis zu kommen.

An extrahierten Zähnen (weit fortgeschrittenes Stadium Parodontose, nicht mehr zu retten) habe ich die Wirkung von Kochsalzlösung verschiedener Konzentration auf die Zahnwurzelbeläge untersucht. Es zeigte sich, dass bei genügend hoher Salzkonzentration die weichen Beläge abgelöst werden, die harten Beläge (Konkremente) leichter zu entfernen sind - was damit zu erklären ist, dass die Konkremente eine Art schaumige Struktur aus hartem Material mit eingelagertem weichen Inseln haben; die weichen Inseln werden von der Kochsalzlösung zumindest teilweise aufgelöst, während die harte Struktur erhalten bleibt.

Untersucht wurde ausserdem die Verträglichkeit verschiedener Konzentrationen Kochsalzlösung für die Mundschleimhaut..

Es ergab sich folgendes Behandlungskonzept mit unterstützendem Einsatz einer Kochsalzlösung (als Influsion für die Zahnfleischtaschen):

am 1. Tag Durchspülung der Zahnfleischtaschen mit Kochsalzlösung 10% - 15%;
die Lösung kann Gelatine enthalten (dadurch verbleibt eine gewissen Menge in der Zahnfleischtasche). Nach einer Wartezeit von 10 Min. Durchspülung mit einer 5%igen Salzlösung (immer mit Absaugen!).

am 2.Tag: Entfernung der Beläge der Zahnwurzel mit Ultraschall oder mechanisch.

am 3.Tag wie am 1. Tag

Die Zahnfleischentzündung verschwindet sehr schnell, trotzdem muß noch längere Zeit weiter behandelt werden und zwar etwa alle 3 Monate mit den üblichen Kontrollen.

Ist die Parodontitis abgeklungen, die Tiefe der Zahnfleischtaschen akzeptabel und der Röntgenbefund ok, ist die professionelle Zahnhygiene ausreichend.

Wenn der Kieferknochenschwund um einen Zahn bereits weit fortgeschritten ist und / oder die Parodontitis bis zur Zahnwurzelspitze vorgedrungen ist, kann der Zahn nicht mehr gerettet werden, daran ändert sich nichts.

Geschrumpftes Zahnfleisch regeneriert sich nicht.

Bereits erheblich gelockerte Zähne (die der Zahnarzt eigentlich zur Extraktion vorgesehen hatte) sind bei mir wieder festgewachsen.

Dieses Behandlungskonzept ist bisher nicht Teil der Schulmedizin. Risiken bei der Anwendung von Kochsalz sind bis jetzt nicht bekannt (wenn das Salz nicht in grösseren Mengen inkorporiert wird). Daher darf der Arzt diese unterstützende Maßnahme anwenden.

Der Patentschutz für das deutsche Patent 19906269 (Verwendung einer Salzlösung als Influsionsmittel zur Durchspülung von Zahnfleischtaschen) ist ausgelaufen. Es kann jetzt auch niemand mehr die Anwendung patentrechtlich verhindern.

Ich habe leider eine sehr unzureichende Therapie der Parodontitis erhalten, sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Für mich war diese Therapie schonender als die mir ursprünglich vom Parodontologen angebotene.

Jedenfalls: Salz kauen bringt nichts.

Moderator
@Spaetzelchen

Da wir eh schon viel zu viel Salz essen, die empfohlen Tagesmenge liegt bei 10 g, und wird von dem meisten Menschen um ein vielfaches Überschritten, denke ich das ist eine schlechte Idee um Parodontose vorzubeugen. Dann doch lieber Zähneputzen. By the way Schüsslersalze können unterstützend wirken. Das sind allerdings Homöopathische Mittel und sind so nicht mit Salz zu vergleichen.

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