Woher kommt das Muskelzittern? Forscher gehen Parkinson auf den Grund

Von Cornelia Scherpe
14. November 2013

Wer an Parkinson leidet, der zeigt meist ein ganz bekanntes Symptom: Auch in einem eigentlichen Ruhezustand des Körpers kommt es zu unwillkürlichem Muskelzittern. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einem Ruhe-Tremor.

Ursache

Wie genau dieser entsteht, konnten nun deutsche Forscher zum ersten Mal komplett nachvollziehen. Sie führten den Tremor auf Aktivitätsschwankungen im Hirn zurück. Diese Schwankungen finden in der Region "Nucleus subthalamicus" statt und sind rhythmisch. Gefunden wurde die neurologische Ursache des Zitterns im Zuge einer Hirnschrittmachertherapie bei freiwilligen Parkinson-Patienten. Bei dieser Therapie werden in einer OP einige Elektroden direkt im Gehirn eingesetzt.

Hirnschrittmachertherapie

Durch gezielte Stimulation kann man so je nach Hirnregion diverse Effekte erzielen. Eingesetzt im "Nucleus subthalamicus" konnte so der Tremor bei Parkinson gelindert werden. Außerdem waren die Elektroden eingesetzt worden, um die Aktivität der dortigen Nervenzellen genau zu messen. Die Forscher untersuchten so die Nervenaktivität in der gesamtem Großhirnrinde und konnten den Zusammenhang zum Muskelzittern erkennen.

Neues Diagnoseverfahren - Magnetenzephalographie

Genutzt wurde dafür zusätzlich die sogenannte Magnetenzephalographie (kurz MEG). Dieses noch recht junge Diagnoseverfahren gibt es erst an wenigen Kliniken auf der ganzen Welt. In Düsseldorf konnten die Forscher auf MEG zurückgreifen. So war es ihnen möglich, auf die Millisekunde genau die Aktivität der tieferen Hirnregionen zu messen und die Auswirkung auf den Körper nachzuvollziehen. So wurde der Zusammenhang zwischen den Aktivitätsschwankungen im "Nucleus subthalamicus" und dem Zittern der Muskeln klar.

Die Forscher sehen diese im wahrsten Sinne des Wortes tieferen Einblicke in das Gehirn als große Möglichkeit, die Therapie des "Hirnschrittmachers" noch zu verbessern.