Auch daheim sicher fühlen - Menschen mit Parkinson können auf videobasierte Kontrolle setzen

Von Cornelia Scherpe
20. November 2012

Die Barmer GEK sowie die DAK-Gesundheit und die HEK-Hanseatische Krankenkasse haben einen neuen Versorgungsvertrag geschlossen, der für Menschen mit Parkinson gedacht ist.

Die Patienten können nun auf die Hilfe der Kasse vertrauen und sich mit der sogenannten "integrierten videobasierten Parkinsonbehandlung" versorgen lassen. Dabei werden auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten Kameras in dessen private Räumlichkeiten eingebaut.

Die Videobetreuung gibt dem Patienten zunächst das gute Gefühl, dass er sich auch daheim und ohne direkte Anwesenheit eines Arztes sicher fühlen kann. Zum anderen soll das Videomaterial aber auch zur Verbesserung der schon laufenden Therapie genutzt werden. Da Parkinson keine statische Krankheit ist, sondern sich verschlimmern kann, ist es wichtig, den genauen Verlauf im Blick zu haben. Dies gelingt dem Arzt mit kontinuierlichen Videoaufnahmen deutlich besser, als bei kurzen Besuchen des Patienten in der Praxis.

Bisher ist es oft notwendig, dass ein Mensch mit Parkinson mehrere Tage in einem Krankenhaus lebt, damit man seinen aktuellen Gesundheitszustand einschätzen kann. Diese Kosten für die Klinik und die Zeit für den Patienten entfallen mit der videobasierten Kontrolle. Nun können die Medikamente auch schneller angepasst werden, ohne langes Warten und die gesamte Therapie gewinnt so an Qualität.

Insgesamt an fünf Krankenhäusern in Deutschland kann man diese Betreuung beantragen. In Düsseldorf und Berlin ist es ebenso möglich wie in München, Münster und Dülmen.

Zunächst geht die Beantragung aber wirklich nur an diesen Stellen, da nur diese Kliniken den entsprechenden Vertrag mit den drei Krankenkassen geschlossen haben.