Tiefe Hirnstimulation bei Parkinson: Neben der Motorik werden auch die Schmerzen besser

Die Behandlung mit der tiefen Hirnstimulation führt zu einer rätselhaften Schmerzlinderung bei Parkinsonpatienten

Von Cornelia Scherpe
25. März 2015

Die tiefe Hirnstimulation kommt immer häufiger bei Patienten mit Morbus Parkinson zum Einsatz. Dabei hat die Therapie vor allen Dingen zum Ziel, die motorischen Probleme zu behandeln.

Die Patienten sollen nach der Hirnstimulation wieder flüssigere Bewegungen ausführen können. Viele Betroffene leiden durch ihre Krankheit aber auch an Schmerzen, deren Auslöser der Medizinwelt bisher nicht klar ist.

Schmerzlinderung durch Hirnstimulation

Nun hat sich gezeigt, dass die Behandlung mit der tiefen Hirnstimulation einen weiteren günstigen Effekt hat. Demnach bessern sich durch die Stimulation auch die Schmerzen der Patienten. Dies gibt der Medizin neue Ansatzpunkte für die Erforschung der Krankheit.

Eigentlich kann die Schmerzlinderung aus neurologischer Sicht gar nicht entstehen, denn die tiefe Hirnstimulation regt nur den Nucleus subthalamicus an. Hier werden mittels Elektroden gezielte Energieimpulse hingeleitet. Der Nucleus subthalamicus hat jedoch nach aktuellen Wissensstand mit der Empfindung und Verarbeitung von Schmerzen nichts zu tun.

Dennoch berichteten mehrere Parkinson-Patienten aus unterschiedlichen Kliniken über diese Wirkung. Was in manchen Krankenhäusern zunächst nur für eine vorübergehende Erscheinung gehalten wurde, blieb bei vielen Patienten dauerhaft bestehen. Es gibt Fälle, in denen die tiefe Hirnstimulation zu einem kompletten Verschwinden der Schmerzen geführt hat.

Wirksamkeit und Dauer

In der Mehrheit der untersuchten Patientenaussagen war die Schmerzlinderung allerdings nicht von Dauer. Bei 18 von 24 Befragten kehrten die Beschwerden zurück; interessanterweise nun aber an in anderen Regionen des Bewegungsapparates. Dennoch ist die neue durchschnittliche Schmerzstärke (4,4 auf der Skala) niedriger als die Werte vor dem Einsatz der tiefen Hirnstimulation. Da lagen die Schmerzwerte im Schnitt bei 6,2.