Neue Forschungsergebnisse: Kommt ein Bluttest auf Parkinson?

Forscher hoffen, Parkinson anhand einer Blutanalyse feststellen zu können

Von Cornelia Scherpe
9. März 2015

Morbus Parkinson wird bisher über die sichtbaren Symptome diagnostiziert. Dies hat leider den Nachteil, dass die Krankheit schon erste spürbare Auswirkungen auf das Leben des Patienten haben muss, damit die Diagnose möglich ist.

Neuste Ergebnisse aus der Forschung zeigen jedoch, dass sich Parkinson offenbar im Blut nachweisen lässt. Dies bedeutet, dass ein Bluttest denkbar ist, mit dessen Hilfe der Krankheit frühzeitig und vor allen Dingen eindeutig auf die Schliche gekommen werden kann.

Drei veränderte Mikro-RNAs bei Erkrankten gefunden

Die Erkenntnis stammt aus der Blutanalyse von Freiwilligen, die unter Parkinson litten. In den Proben wurden die Forscher auf die Mikro-RNA der Patienten aufmerksam.

Es gab insgesamt drei Mikro-RNAs, die verändert waren. Dabei handelt es sich um Nukleinsäuren, die zwar kaum wahrnehmbar sind, wenn man nicht gezielt danach sucht, die dafür aber sehr stabil sind.

Die Wissenschaftler verglichen zur Kontrolle die Mikro-RNA von 36 Patienten unter L-Dopa-Therapie mit zehn Patienten, die bisher ohne Medikamente lebten. Zusätzlich bildete man eine Kontrollgruppe aus gesunden Teilnehmern.

Marker für Parkinson oder für Wirksamkeit der L-Dopa-Bheandlung?

Die Patienten unter L-Dopa zeigten vier Auffälligkeiten, wobei die größte Abweichung in der Mikro-RNA "103a" vorlag. Allerdings geben die Forscher zu, dass sich bisher nicht sagen lässt, ob man damit einen allgemeingültigen Marker für Parkinson gefunden hat, oder nur einen für die Wirksamkeit der L-Dopa-Behandlung.

Zu befürchten ist letzteres, da bei den zehn Patienten mit Parkinson, aber ohne Therapie, diese Abweichung in 103a nicht vorlag. Da diese Gruppe allerdings nur von zehn Probanden gebildet wurde, ist die Studie noch nicht wirklich aussagekräftig. Daher ist eine größere Studie notwendig. Die Forscher hoffen auch, mit höheren Teilnehmerzahlen noch mehr abweichende Mikro-RNAs zu finden.

Je vollständiger das Bild wird, umso besser ließe sich ein Bluttest auf Parkinson entwickeln. Dass man auf dem richtigen Weg ist, bezweifeln die Forscher nicht.