Weniger Bewegungsstörungen: Wirkstoff lindert Nebenwirkungen der Parkinson-Therapie ab

Die moderne Parkinson-Therapie könnte demnächst um Eltoprazin ergänzt werden

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2015

Bewegungsstörungen, die sogenannten Dyskinesien, gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Therapie gegen Parkinson. Werden Patienten mit L-Dopa therapiert, kann sich auf Dauer eine Störung des Bewegungsablaufs etablieren.

Therapie mit Eltoprazin

Die Betroffenen führen immer wieder unwillkürliche Bewegungen aus, was den Alltag enorm einschränkt und zur Stigmatisierung führt. Forscher haben daher nach einer Therapiealternative gesucht, um Patienten die Kontrolle über alle Bewegungen zurückzugeben.

Große Hoffnung macht dabei der Wirkstoff "Eltoprazin". Dieser ist bereits seit den 1990ern auf dem Markt und wurde damals entwickelt, um hyperaktive Störungen einzudämmen.

Im Versuch mit Tieren konnten die Wissenschaftler zeigen, dass auch Bewegungsstörungen als L-Dopa-Nebenwirkung durch die Behandlung zurückgehen. Da das Mittel bereits gut erforscht ist, konnte man auch sofort zu einem Patientenversuch übergehen.

Einfluss auf die Körperkontrolle

24 Freiwillige nahmen an der Studie teil und wurden zu gleichen Teilen einer Eltoprazin- oder Placebogruppe zugeteilt. Jene zwölf Teilnehmer, die den Wirkstoff bekamen, erhielten zu Beginn nur 2,5 Milligramm der Arznei. Später stieg man auf fünf und am Ende auf 7,5 Milligramm. Gleichzeitig wurde die Dosis der L-Dopa-Behandlung um 50 Prozent gesteigert.

Es zeigte sich, dass die Dyskinesien unter der Behandlung messbar zurückgingen. Bereits 2,5 Milligramm Eltoprazin wirkten sich positiv auf die Körperkontrolle aus.

Kombinationsmöglichkeiten und Nebenwirkungen

Gleichzeitig beeinflusste der Wirkstoff die Standardtherapie mit L-Dopa nicht negativ. Beide Arzneien vertragen sich also gut. Zu den auftretenden leichten Nebenwirkungen zählten

Allerdings hielten sich die Beschwerden in Grenzen und kein Patient brach ab. Ob die moderne Parkinson-Therapie demnächst um Eltoprazin ergänzt wird, steht derzeit noch offen. Die Chancen dafür scheinen jedoch gut. Zunächst sind aber weitere Versuche mit größerer Teilnehmerzahl geplant.