Hoffnung für Parkinson-Patienten - Forscher verpflanzen erfolgreich Nervenzellen in das Gehirn

Von Ingo Krüger
6. August 2014

Luxemburgischen Wissenschaftlern ist es gelungen, aus Hautzellen hergestellte Nervenzellen langfristig stabil und voll funktionsfähig in das Gehirn von Mäusen einzusetzen. Die erfolgreiche Implantation weckt Hoffnungen, dass in Zukunft bei Therapien, etwa für Parkinson-Patienten, kranke Nervenzellen durch gesunde ersetzt werden könnten. Neurodegenerative Erkrankungen könnten so geheilt werden.

Bei Mäusen traten keine Nebenwirkungen auf

Da die neu erschaffenen Nervenzellen aus körpereigenen Zellen stammen, ist ihre Verträglichkeit recht hoch. Auch sechs Monate nach der Behandlung traten bei den Mäusen keine Nebenwirkungen auf.

Ganz im Gegenteil - die Zellen zeigten eine normale Aktivität und waren in das komplizierte Netzwerk im Gehirn vollständig integriert. Sie hatten mit den bereits vorhandenen Gehirnzellen über neu entwickelte Synapsen, den Kontaktpunkten zwischen Nervenzellen und anderen Zellen, eine Verbindung hergestellt.

Künftig Heilung von Parkinson möglich?

Die Versuche zeigen, dass Forscher immer besser begreifen, auf welche Weise man solche Zellen bearbeiten muss, um erfolgreich beschädigtes oder abgestorbenes Gewebe auszutauschen. Da bei Parkinson die Dopamin produzierenden Nervenzellen verkümmern, sollen gerade diese Art von Nervenzellen untersucht und analysiert werden.

Künftig könnten implantierte Nervenzellen das fehlende Dopamin direkt im Gehirn der Patienten herstellen und an die richtigen Stellen befördern. Dies würde eine echte Heilung bewirken, die bis jetzt noch unmöglich ist.