Medizin aus dem Supermarkt - Joghurt und Obst helfen gegen Parkinson

Von Dörte Rösler
4. August 2014

Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Parkinson sind Forscher auf erstaunliche Produkte gestoßen: Joghurt und unreifes Obst enthalten Substanzen, die Parkinson vorbeugen und teilweise sogar aufhalten können. D-Laktat und Glykolat stoppen das Absterben der Nervenzellen, geschädigtes Gewebe regeneriert sich.

Auslöser für die Entdeckung ist das sogenannte Engifter-Gen DJ-1, dem die Wissenschaftler bereits seit längerem auf der Spur sind. Es "entschärft" aggressive Abfallprodukte in den Mitochondrien und wandelt sie in neutrale Verbindungen um.

Möglichkeiten durch Obst und Joghurt

Funktioniert DJ-1 nicht mehr richtig, stellen die Mitochondrien in der Substantia Nigra nach und nach ihre Arbeit ein. Die Nervenzellen sterben schleichend ab. Wie die Forscher feststellten, können D-Laktat (linksdrehende Milchsäure) und Glykolat (Glycolsäure) diesen Prozess aber zum Erliegen bringen. Unklar ist allerdings, wie viel Joghurt und unreifes Obst ein Mensch verzehren muss, um eine medizinisch wirksame Dosis zu erreichen.

Die Molekularbiologen halten es für denkbar, Milchprodukte zur Parkinson-Prophylaxe mit D-Laktat anzureichern. Die Fruchtsäure Glykolat kommt vor allem in Weintrauben, Zuckerrüben und Zuckerrohrsaft vor.

Allerdings: Die Wissenschaftler müssen noch erforschen, wie die Wirkstoffe aus dem Darm zu den geschäftigen Zellen im Gehirn kommen.