Ist es wirklich Parkinson? Eine Hautbiopsie sorgt für Klarheit

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2014

Morbus Parkinson gehört zu den bekanntesten Erkrankungen des Nervensystems. Doch es gibt auch andere Krankheiten, die Bewegungsprobleme durch eine negative Beeinflussung der Nerven entstehen lassen. Parkinson ist in dieser Gruppe der neuromotorischen Leiden eben nur eine Krankheit unter vielen. Daher denken viele Patienten bei typischen Symptomen zwar an Parkinson, doch der Arzt muss auch weitere Leiden in Betracht ziehen und herausfinden, welche Diagnose richtig ist.

Dieser Prozess könnte sich in Zukunft stark vereinfachen, denn Forscher haben eine Möglichkeit gefunden, Parkinson durch eine Biopsie eindeutig zu identifizieren.

Diagnosestellung durch spezifischen Parkinson-Marker

Bei einer Biopsie wird ein wenig lebendes Gewebe des Patienten entnommen und im Labor analysiert. In diesem Fall handelt es sich um eine Hautbiopsie, was die Entnahme des Gewebes vergleichsweise einfach und schmerzarm macht. In der Gewebeprobe sucht man dann nach einem spezifischen Marker für Parkinson: Alpha-Synuclein. Befinden sich davon viele Ablagerungen in der Haut, kann man von Morbus Parkinson als richtige Diagnose ausgehen.

Parkinson-Patienten weisen hohe Alpha-Synuclein-Konzentrationen auf

Die Erkenntnis basiert auf einer Studie mit 71 Teilnehmern. 21 Probanden litten an Parkinson und wurden deswegen auch mit der Standardtherapie (Einnahme von L-Dopa) behandelt. 20 weitere waren vom Arzt in die Gruppe "Parkinsonismus" eingeordnet worden. Das bedeutet, dass sie zwar Bewegungsstörungen hatten, man jedoch Morbus Parkinson als Auslöser ausschloss. Die übrigen 30 Teilnehmer waren vollkommen gesunde Menschen. Nun führte man bei allen eine Hautbiopsie durch und suchte nach dem Marker. Alpha-Synuclein trat bei den Parkinson-Patienten in sehr hoher Konzentration auf.

Zuverlässige Gewebeproben aus dem Nacken

Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Dichte der Nervenfasern umso geringer war, je höher der Marker stieg. Der Marker ließ sich bei allen Parkinson-Patienten finden, wenn man eine Hautprobe aus dem Nacken nahm. Proben aus dem Oberschenkel waren dagegen nicht zuverlässig. In beiden Kontrollgruppen ließen sich die Marker dagegen gar nicht nachweisen, was für eine hohe Zuverlässigkeit des Tests spricht.