Therapie bei Parkinson: Das Alter des Patienten sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2014

Morbus Parkinson ist bisher nicht heilbar, doch den Betroffenen stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, um das Leiden zumindest auszubremsen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten muss der Arzt mit dem Patienten durchsprechen und gemeinsam entscheidet man sich dann für eine Option. Dabei zeichnet sich mehr und mehr ab, dass vor allen Dingen das Alter der Patienten als Kriterium beachtet werden muss.

Die Möglichkeiten der Behandlung

Jüngere Menschen mit Parkinson sollten oft andere Therapien wählen als ältere Leidensgenossen. So ist es beispielsweise nicht immer ratsam, einem vergleichsweise jungen Patienten (circa 50 Jahre) eine L-Dopa-Therapie zu verschreiben. Der Wirkstoff hilft zwar zunächst sehr gut, doch die Betroffenen bauen innerhalb weniger Jahre umso schneller ab.

Zunächst werden die Symptome oft soweit gehemmt, dass der Patient sogar überhaupt keine Beschwerden mehr hat. Doch diese sogenannte "Honeymoon-Phase" ist eben nicht von Dauer. Irgendwann nimmt die gewünschte Wirkung ab und es kommt zu Nebenwirkungen. Schuld ist der Umstand, dass der Körper durch L-Dopa nicht nur flüssigere Bewegungen vollbringen kann, sondern auch unruhiger wird.

Bei jüngeren Patienten ist OP sinnvoll

Die zunächst bessere Motorik schlägt daher in eine Überbewegungen um, was den Alltag erneut stört, oder gar unmöglich macht. Bei jüngeren Parkinson-Patienten ist es daher oft sinnvoller, den komplizierteren Weg der OP zu gehen. Dabei wird eine Elektrode direkt ins Gehirn eingesetzt und kann so eine tiefe Hirnstimulation vornehmen.

Gerade jüngere Menschen haben im Vergleiche zu Senioren noch geringere OP-Risiken und können viele Jahre von der Elektrode profitieren. Bei älteren Parkinson-Patienten können dagegen die Gefahren einer Hirnoperation tatsächlich zu groß sein und sie profitieren besser von L-Dopa.