Wie kam die Bilharziose zum Menschen? Spuren in 6200 Jahre altem Ei gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juni 2014

Im Norden Syriens kamen Archäologen und Biologen dem Ursprung der Bilharziose auf die Spur, einer Infektionskrankheit, die heute in Lateinamerika, Afrika und in den tropischen Regionen Asiens weit verbreitet ist.

Die Bilharziose wird von den Larven des Saugwurms Schistosoma übertragen, der sich in stehenden Gewässern wie Seen und Teichen tummelt. Badet ein Mensch in einem mit Würmen besidelten See, können die Larven durch die Haut in seinen Körper eindringen und in inneren Organen wie den Nieren oder der Blase Eier legen. Dies kann zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Nierenversagen oder Blasenkrebs bei den Betroffenen führen.

Versteinertes Ei der Würmer gefunden

Biologen fanden nun in den in der Beckengegend eines menschlichen Skeletts in der Ausgrabungsstätte Tell Seidan im Tal des Euphrats ein versteinertes Ei dieses Wurms, dessen Alter auf rund 6200 Jahre geschätzt wird.

Hier waren die ersten Menschen vermutlich vor etwa 8000 Jahren sesshaft geworden und hatten die ersten Wasserkanäle für den Getreideanbau angelegt. Von diesen Kanälen profitierte wiederum der Saugwurm, der zum ersten Mal auf den Menschen wanderte - und von diesem in große Teile der Welt getragen wurde.