Viele Legenden verunsichern Kranke mit Osteoporose

Von Jutta Baur
31. Januar 2012

Osteoporose, also der Schwund an Knochendichte, ist eine Diagnose, die viele Kranke verunsichert. Sie fragen sich, was sie nun noch gefahrlos machen dürfen, wie sie sich ernähren sollten und welche Risiken in Zukunft bestehen. Dabei gibt es allerlei Legenden über diese Stoffwechselerkrankung, die zwar allgemein bekannt sind, jedoch weitgehend ins Reich der Märchen gehören.

Wer beispielsweise glaubt, er müsse sich besonders schonen, um spontanen Knochenbrüchen vorzubeugen, irrt. Gerade durch Bewegung verstärken sich Knochen. Darauf weist Professor Dr. Andreas Kurth, Mitglied des Vorstands des Dachverbandes Osteologie e. V. (DVO) hin. Zuviel Ruhe ist kontraproduktiv. Ein Muskelaufbau fördert nicht nur die Stabilität der Knochen, sondern schützt auch vor Stürzen. Zusätzlich unterstützen gut trainierte Rückenmuskeln die Wirbelsäule, was den gefürchteten Wirbelbrüchen vorbeugt. Nicht zu unterschätzen ist nach Kurths Worten auch der positive Aspekt für die Seele. Bewegung macht einfach glücklich.

Von Osteoporose sind entgegen landläufiger Meinung nicht nur der Generation ab 60 vorbehalten. Zwar wird bis zum Alter von 35 Jahren noch -sozusagen von selbst - Knochenmasse aufgebaut, danach können erbliche Faktoren, Rauchen oder Alkohol schon früh die Knochen schädigen. Auch wenn hauptsächlich über 50-jährige betroffen sind, gibt es genügend Fälle, bei denen auch schon deutlich jüngere Menschen eine Osteoporose entwickelt haben. Auch die Geschichte, dass nur Frauen daran erkranken können, ist falsch. Durch den sinkenden Hormonspiegel jenseits der Wechseljahre neigen Frauen häufiger zum Knochenschwund, der dann auch schneller fortschreitet, jedoch steigt die Zahl der männlichen Kranken kontinuierlich an.

Grund für eine Osteoporose liegt nicht in zu fettreicher Nahrung. Vielmehr ist ein Mangel an Kalzium die Ursache für die Knochenerkrankung. Auch ein reduzierter Vitamin D-Spiegel fördert Osteoporose. Dieses Vitamin ist nötig, damit das Kalzium in den Knochen eingebaut werden kann. Es wird von Körper selbständig bei Sonne an der frischen Luft gebildet.

Die Weltgesundheitsorganisation hält Osteoporose für eine immens unterschätze Krankheit. Sie geht davon aus, dass 200 Millionen Menschen weltweit erkrankt sind.