Frakturrisiko von Knochen verringern - wie viele Jahre sollte man Bisphosphonate schlucken?

Bisphosphonate erhöhen möglicher Weise das Risiko eines Bruchs an anderer Stelle

Von Cornelia Scherpe
7. März 2011

Bisphosphonate werden vor allen Dingen älteren Frauen verschrieben. Durch die Therapie soll verhindert werden, dass die schwächer werdenden Knochen beim Stürzen nicht so schnell brechen. Die meiste Ärzte verschreiben Bisphosphonate für einen Zeitraum von fünf Jahren. Bereits einmal gebrochene Knochen sollen dadurch neue Stabilität bekommen, damit die Bruchstellen nicht bei jeder Krafteinwirkung erneut auseinander gehen.

Risiken an anderer Stelle

Aber wie gut kann man damit die Folge-Frakturen wirklich vermeiden? Forscher haben dafür eine Studie mit 205.466 Seniorinnen durchgeführt. Dazu nahm man eine gesunde Kontrollgruppe von 3.580 älteren Damen. Alle Daten wurden über Jahre hinweg gesammelt.

Das Ergebnis: Der Schutz vor einer neuen Fraktur am selben Knochen ist tatsächlich sehr hoch. Bei nur 0,13 Prozent trat eine neue Fraktur auf. Allerdings war zu beobachten, dass die Frauen unter längerer Bisphosphonat-Einnahme ein erhöhtes Risiko auf atypische Femurfrakturen (Oberschenkelbrüche) hatten. Ihr Risiko stieg im Vergleich zur Kontrollgruppe um das 2,7-Fache.

Untersucht wurde zudem, ob eine Vergabe von Bisphosphonaten auch Sinn macht, wenn man sie nur eine kurze Zeit nimmt. Dabei kam heraus, dass eine Einnahme von 100 Tagen einen geringeren Schutz bietet. Wer das Mittel über die Standardzeit von fünf Jahre nimmt, hatte eine 24 prozentige bessere Chance, ohne neue Frakturen zu leben, als bei der Kurzeinnahme.