Osteoporose durch Sport bekämpfen: klassische Physiotherapie hilft effizient

Forscher sprechen sich stark dafür aus, dass Osteoporose-Patienten an regelmäßiger Physiotherapie teilnehmen

Von Cornelia Scherpe
19. September 2016

Bei der Osteoporose ist die Balance zwischen Auf- und Abbau der Knochensubstanz gestört und es geht zu viel Substanz verloren. Viele Patienten erhalten Medikamente und stets den Ratschlag des Arztes, moderat aber regelmäßig Sport zu machen. Offenbar halten sich viele nicht an diese Anweisung, denn bei der Mehrheit nimmt die Knochendichte weiter ab und die Symptome verschlechtern sich. Einer aktuellen Studie zufolge, wird die Osteoporose durch gezielte Bewegung effektiv in ihre Schranken gewiesen.

Medikamente und Bewegung

Die deutsche Studie arbeitete mit 42 Osteoporose-Patienten, die alle Biphosphonate als Medikamente erhielten. Man teilte sie nun in zwei Gruppen auf und ließ 25 von ihnen zusätzlich eine Physiotherapie absolvieren. Dadurch mussten sie sich einmal in der Woche sportlich betätigen.

Durch den Physiotherapeuten geschah das unter Aufsicht und auf die Osteoporose abgestimmt. Neben einer Erwärmung von 20 Minuten und 15 Minuten Walking gab es klassische Gleichgewichtsübungen. Die übrigen 17 Patienten waren eine Kontrollgruppe und bekamen kein Sportprogramm.

Physiotherapie als ausschlaggebender Faktor

In der Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten unterschieden sich die Gruppen zusehends. Während zu Beginn alle in Alter, Größe, Gewicht und Lebensqualität vergleichbar gewesen waren, veränderte sich das Befinden mit der Zeit.

  • Durch Sport einmal in der Woche verringerte sich bei den 25 Patienten der ersten Gruppe nicht nur das subjektive Schmerzempfinden, die Messungen der Knochendichte zeigten eine Zunahme der Dichte. Gleichzeitig wuchs die Beweglichkeit und die Funktionstüchtigkeit im Vergleich zu den Anfangswerten.

  • In der Kontrollgruppe gab es keinen positiven Effekt, trotz der Biphosphonattherapie.

Fazit: Die Medikamente sind schlicht nicht so wirksam wie konsequenter Sport. Die Forscher sprechen sich daher stark dafür aus, dass Osteoporose-Patienten vom Arzt zur regelmäßigen Physiotherapie und/oder Trainingsgruppen unter Anleitung geschickt werden sollten.