Osteoporose bekämpfen: Forscher finden einen neuen Ansatzpunkt zur Behandlung

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2014

Viele Menschen fürchten sich davor, dass mit zunehmendem Alter ihre Knochendichte so stark abnehmen wird, dass sie an Osteoporose erkranken. Tatsächlich ist auch eine von drei Frauen und einer von fünf Männern ab 50 Jahren betroffen.

Medikamente bei Osteoporose oft mit starken Nebenwirkungen verbunden

Steht einmal die Diagnose im Raum, gilt es sich richtig zu verhalten, damit die gesteigerte Gefahr für Knochenbrüche dennoch so klein wie möglich bleibt. Neben einer bewussten Lebensführung können Patienten inzwischen auch auf medikamentöse Therapien zurückgreifen.

Doch nicht alle Medikamente sind für jeden geeignet und oft haben Patienten unter Nebenwirkungen zu leiden. Die Forschungswelt ist daher bemüht, weiterhin nach neuen Mitteln zu suchen und nun hat ein Team aus Deutschland einen interessanten neuen Ansatz gefunden.

Die Würzburger Forscher konzentrieren sich auf das Eiweiß namens "Sclerostin". Dieses Protein ist zwar schon länger bekannt, doch bisher konnte man seinen genauen Aufbau noch nicht im Detail nachvollziehen.

Diese Wissenslücke haben die Forscher geschlossen und dabei auch entdeckt, dass man das neue Wissen gegen Osteoporose ins Feld führen könnte.

Aufbau und Wirkung von Sclerostin

Sclerostin kommt unmittelbar in den Knochen selbst vor und spielt eine entscheidende Rolle beim Substanzaufbau und Substanzabbau. Bei einem gesunden Menschen befinden sich beide Prozesse in einem Gleichgewicht, sodass die durchschnittliche Knochendichte relativ gleich hoch ist.

Bei Osteoporose allerdings wird mehr Substanz abgebaut als der Knochen aufbauen kann und daher nimmt die Gesamtdichte ab.

Sclerostin besteht aus drei Schleifen, von denen nur zwei wirklich feststehen. Die dritte Schleife ist sehr anpassungsfähig und kann sich so anordnen, dass das Knochenwachstum gehemmt wird. Durch seine Anordnung kann es den Signalweg blockieren, der für das Substanzwachstum wichtig ist.

Daraus schlussfolgernd die Forscher, dass man bei Osteoporose eventuell einen Antikörper als Therapie einsetzen könnte, damit Sclerostin gehemmt wird. Indem es nicht mehr frei wirken kann, kann es auch das Knochenwachstum nicht mehr behindern und damit müsste beim Patienten die Knochendichte wieder steigen.