Nierensteine entfernen: Stoßwellentherapie vs. Urethroskopie

Von Cornelia Scherpe
26. Mai 2014

Haben sich Nierensteine gebildet und verlassen nicht von allein den Körper über die Harnröhre, muss der Arzt aktiv werden. Um die Steine zu entfernen, gibt es zwei Methoden. Bei der Stoßwellentherapie (auch ESWL für "extrakorporale Stosswellenlithotripsie") werden die Nierensteine zertrümmert, ohne dass ein physischer Zugang zum Körper notwendig ist. Die ausgesendeten Stoßwellen dringen von allen durch das Gewebe bis zu den Steinen.

Bei der Urethroskopie dagegen muss ein Katheter durch die Harnröhre eingeführt werden. Während bei der Stoßwellentherapie die Steine nur zertrümmert und dann über den Urin ausgeschieden werden, setzt die Urethroskopie ein kleines Körbchen ein, in dem der Arzt direkt bei der OP die Steine herausholt.

Forscher vergleichen Methoden um herauszufinden, welche effektiver ist

Die non-invasive Stoßwellentherapie ist daher im Vergleich zur minimal-invasiven Urethroskopie deutlich angenehmer für den Patienten. Aber ist sie auch besser? Immerhin hat sich die Methodik der Urethroskopie in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, während das Vorgehen bei der Stoßwellentherapie unverändert geblieben ist. Welche Methode besser ist, wollten Forscher herausfinden und verglichen beide Vorgehen.

Dafür arbeiteten sie mit den Daten von 45.000 Patienten, die Nierensteine gehabt hatten. Die Forscher kontrollierten, bei welchen Patienten nach dem Eingriff ein erneuter Termin beim Arzt notwendig gewesen war, da weitere Nierensteine für Probleme sorgten. Nach der Urethroskopie war dies bei 18,7 Prozent der Patienten notwendig. Wer eine Stoßwellentherapie erhalten hatte, musste sogar noch öfter zurück zum Arzt. Hier war eine Nachbehandlung der Nierensteine in 23,6 Prozent der Fälle notwendig.

Dies zeigt, dass die Stoßwellentherapie für den Patienten vielleicht angenehmer ist, jedoch öfter Nachbehandlungen nötig macht. Im Interesse der Gesundheit wäre demnach die Urethroskopie die bessere Alternative. Auch die Krankenkassen dürften aus diesem Grund die Urethroskopie bevorzugen, da die Kosten für Nachbehandlungen öfter wegfallen.