Eine Therapie gegen Neurodermitis sollte immer individuell sein

Von Cornelia Scherpe
27. Mai 2013

In vielen Bereichen der Medizin geht der Trend immer stärker zur Individualmedizin. Statt allgemeine Schemata auf jeden Patienten anzuwenden, versucht man, gezielte Therapien auf jeden Typen zu zuschneiden. Dieses Prinzip findet auch immer stärker in der Behandlung von Neurodermitis seine Anwendung. Diese Krankheit wird auch Schuppenflechte genannt und sie betrifft bis zu 20 Prozent aller Kinder. Circa drei Prozent nehmen das Leiden auch mit ins Erwachsenenalter.

Damit die betroffenen Körperstellen nicht mehr ständig jucken und die Haut sich nicht immer entzündet, gibt es kein allgemeines Wundermittel. Vielmehr muss jeder Patient genau die Therapie bekommen, die seiner Haut am besten hilft. Zunächst muss jedem Betroffenen aber bewusst sein, dass die Krankheit bisher nicht heilbar ist. Ärzte haben allerdings mehrere Strategien entwickelt, um den Juckreiz zu lindern, die Haut von den chronischen Entzündungen aufatmen zu lassen und allgemein die Schübe der Krankheit zu lindern.

Individuell muss belegt werden, was die Schübe auslöst, damit der Patient diese Faktoren meiden kann. Bei einigen sind dies Lebensmittel, bei anderen Stress oder das Tragen spezieller Stoffe. Medikamente gegen Entzündungen müssen nur bei schwereren Verläufen eingenommen werden und dann sollte die Dosis perfekt auf den Patienten eingestellt sein. In vielen Fällen ist es auch sinnvoll, bei Schüben sofort feuchte Verbände aufzulegen.

In den aktuellen Empfehlungen zur Behandlung nicht enthalten ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, denn bisher konnte keine Studie zeigen, dass diese die Neurodermitits wirklich lindern können. Auch das Versprechen, dass diverse Öle wie Nachtkerzenöl oder Borretschöl der Haut helfen, konnten bisher nicht eindeutig belegt werden. In einigen Studien halfen sie teilweise, jedoch nur beim Auftragen auf die Haut und nicht etwa bei der oralen Einnahme.