Neurodermitis durch Weichmacher im Fußboden - Kinderhaut leidet schneller

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Viele Kinder müssen sich bereits als Babys mit unangenehmen Hautekzemen plagen. Da gerade so junge Menschen mit den juckenden und schmerzenden Stellen nicht richtig umgehen können, sind viele Tränen und nächtelanges Schreien die Folge. Nun haben Forscher eine wichtige Erkenntnis gewonnen, die die Zahl der Betroffenen wohl nach unten drücken könnte. Demnach steigt die Gefahr auf eine kindliche Neurodermitis an, wenn im Haushalt der Eltern vermehrt Weichmacher zum Einsatz kommt. Dieser wird in vielen Bodenbelägen genutzt und enthält oft den Schadstoff "Butylbenzylphthalat".

In Spielzeug und Pflegemitteln für Kinder ist der Stoff seit 2005 auch verboten, doch in vielen PVC-Böden und in Kunstleder findet man ihn noch immer. Dabei können sich Kinder nicht nur gefährden, wenn sie selbst über den Fußboden krabbeln, sondern erfahren bereits eine Steigerung des Risikos noch im Mutterleib. Auch die werdende Mutter kommt mit dem Weichmacher in Kontakt und die Schadstoffe können durch die Plazenta wandern. So kommen sie bereits mit dem Ungeborenen in Kontakt und schaden dem kleinen Organismus.

In einer Untersuchung mit 407 Frauen während der Schwangerschaft ermittelte man so die Gefahr für frühe Neurodermitis. Man untersuchte zunächst den Urin der Frauen, um festzustellen, wie viel Butylbenzylphthalat darin enthalten war. Später untersuchte man bei den Neugeborenen, ob sich Neurodermitis gebildet hatte.

Fazit: Kindern von Frauen, die viel Kontakt mit dem Weichmacher gehabt hatten, mussten mit einer Risikovergrößerung von über 50 Prozent rechnen.