Pharmaindustrie hält Mittel gegen Neurodermitis vom Markt fern

Aus Profit-Gier der Pharmakonzerne ist das wirksame Mittel "Regividerm" nicht auf dem Markt

Von Laura Busch
27. Oktober 2009

In Deutschland gibt es etwa acht Millionen Menschen, die an einer Schuppenflechte oder Neurodermitis leiden. Die vorhandenen Mittel gegen die Hautveränderungen und den Juckreiz sind aber nicht immer wirkungsvoll und haben in vielen Fällen starke Nebenwirkungen. Dabei gibt es eigentlich eine günstige und wirkungsvolle Alternative. Diese wurde unlängst in dem ARD-Film "Heilung unerwünscht - Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern" vorgestellt.

Bereits Ende der 80er Jahre entwickelten die Studenten Karsten Klingelhöller und Thomas Hein ein Mittel gegen die Hautkrankheiten. Ursprünglich wollten die beiden damit nur der Freundin Klingelhöllers helfen, die an einer Schuppenflechte litt. Sie mischten schließlich nach zahlreichen Versuchen B12 mit Avocadoöl und erhielten eine rosafarbene Creme, die die Ausschläge der Frau nach wenigen Tagen Anwendung verschwinden ließ. Ein Dermatologie-Professor unternahm eine klinische Studie mit dem Produkt, die sehr erfolgreich war.

Pharmaindustrie lehnt das günstige Mittel ab

Klingelhöller ließ sich dieses daraufhin patentieren. Der Wert der Rechte für "Regividerm" wurde auf 936 Millionen Dollar geschätzt. Alle Zeichen standen also auf Erfolg. Doch dann das: Alle 16 Pharmakonzerne, denen das Mittel angeboten wurden, lehnten mit der Begründung ab, das günstige Produkt passe nicht ins Konzept.

Es wird vermutet, dass ein solches Medikament gezielt vom Markt ferngehalten werden soll, damit die eigenen, viel teureren Produkte der Pharmaindustrie weiterhin Absatz finden. Regividerm gilt seit Jahren unter Apothekern und in Internetforen für Betroffene als Geheimtipp.