Hartes Wasser fördert die Bildung von Neurodermitis im Kleinkindalter

Viel Kalziumcarbonat im Wasser kann bei Kleinkindern die Bildung der unangenehmen Neurodermitis triggern

Von Cornelia Scherpe
2. Juni 2016

Neurodermitis verläuft in Schüben und führt zu sichtbaren und schmerzhaften Hautproblemen. Bisher ist das Leiden nicht heilbar und kann nur durch Medikamente abgemildert werden. Weltweit kümmern sich Ärzte um die Ursachenforschung und sind bereits vor einigen Jahren darauf aufmerksam geworden, dass der Härtegrad des Wassers eine Rolle spielt.

Je mehr Kalziumcarbonat im Wasser ist, desto härter wird es und desto eher erkranken bereits Schulkinder an Neurodermitis, so der bisherige Wissensstand. Nun hat eine neue Studie belegt, dass viel Kalziumcarbonat im Wasser sogar bei Kleinkindern die Bildung der Neurodermitis triggern kann.

Studie an Neugeborenen

Britische Forscher arbeiteten mit 1303 Elternpaaren und deren Neugeborenen. Alle Kinder waren rund drei Monate alt und wurden untersucht. Auf dem SCORAD-Index hielten die Ärzte fest, ob eine Neurodermitis vorhanden war und wenn ja, wie schwer die Krankheit verlief. Auch die allgemeine Wasser­speicherkapazität wurde ermittelt. So kann festgestellt werden, wie trocken die Haut im Allgemeinen ist.

Zusätzliche Blutproben gaben Aufschluss darüber, ob eine Mutation vorhanden war, die häufig zusammen mit Neurodermitis auftritt. Abschließend wurde das Wasser kontrolliert, mit dem die Babys in den elterlichen Haushalten in Kontakt kommen.

Der Einfluss des Wassers auf die Haut

Die Forscher stellten bei jedem vierten Kind die Neurodermitis-Diagnose. Beim Blick auf das Wasser im jeweiligen Haushalt stach sofort der Zusammenhang ins Auge. Bei hartem Wasser war das Risiko auf die Hautkrankheit direkt um 87 Prozent erhöht. Dagegen gab es keinen Zusammenhang zwischen Neurodermitis und dem Chlorgehalt im Wasser. Auch die allgemeine Wasser­speicherkapazität hatte wenig Einfluss.

Gut zu wissen: Um die Wasserhärte im eigenen Haushalt zu überprüfen, kann man sich an die Stadtwerke wenden, oder auf einen Abrechnungsbeleg schauen. Für individuelle Messungen gibt es zudem Teststreifen in Apotheken zu kaufen.