Enttäuschte Hoffnungen bei Eltern: Neurodermitis geht nicht von selbst weg

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juni 2014

Für Eltern ist die Diagnose Neurodermitis bei ihren Kindern ein großer Schreck: Schließlich gilt die lästige Hautkrankheit als unheilbar. Viele hoffen jedoch darauf, dass sie von selbst wieder verschwindet wenn die Kinder erwachsen werden. Eine Hoffnung, die eine große Kohortenstudie in den USA nun enttäuscht hat.

Dermatologen der Universität Pennsylania untersuchten die Daten von 7157 Kindern zwischen zwei und 17 Jahren, die unter einem milden bis moderaten atopischen Ekzem litten. Die Kinder waren im Durchschnitt mit 1,7 Jahren erkrankt und erhielten seit mindestens sechs Monaten topische Medikamente.

Hautprobleme erscheinen phasenweise und können ein Leben anhalten

Die Auswertung der Daten ergab, dass es bei 64 Prozent der Patienten im Laufe von fünf Jahren immer wieder zu Hautbeschwerden kam. Erst ab der zweiten Lebensdekade - also im Erwachsenenalter - stellten sich zumindest bei rund der Hälfte der Patienten mindestens eine längere beschwerdefreie Periode ein.

Dadurch, dass die Neurodermitis schubweise verläuft, nehmen viele Eltern - und auch Ärzte - vermutlich an, dass die Krankheit von alleine verschwunden ist, nur um dann doch wieder zurück zu kehren. Die Forscher empfehlen daher, Eltern und Kinder lieber darauf vorzubereiten, dass die Diagnose Neurodermitis zu lebenslänglichen Hautproblemen führen kann.