Neuroblastomen auf der Spur - Forscher finden ein Protein, das die Tumoren wachsen lässt

Von Cornelia Scherpe
24. Oktober 2012

Neuroblastome sind Krebsleiden, die vor allen Dingen Kleinkinder betreffen. In diesem Fall erkrankt das sogenannte sympathische Nervensystem und die jungen Menschen werden zu Krebspatienten.

Da Neuroblastome zu den häufigsten Krebsformen bei Kindern unter sechs Jahren zählen, sind Forscher fiebrig damit beschäftigt, die Tumorzellen genauer zu analysieren und aus diesem Wissen heraus neue Behandlungsideen zu entwickeln. Nun gibt es eine echte Erfolgsmeldung. Die Forscher wurden auf das Protein "LIN28B" aufmerksam. Dieses ist in der Onkologie schon länger ein Thema. Einige Forscher hatten bereits Hinweise darauf gefunden, dass dieses Eiweiß direkt auf Tumorzellen wirkt und diese zu unterstützen scheint. Bisher war aber noch kein Beweis dieser Theorie gelungen. Dies konnte ein Forscherteam nun ändern.

Das Eiweiß scheint in der Tat eine wichtige Rolle bei der Entstehung der bösartigen Zellen zu spielen. Im Labor konnte nachgewiesen werden, dass es als eine Art Wachstumsfaktor direkt auf den Krebs wirkt und ihn stimuliert. Dieses Wissen legt nun nahe, eine Behandlung zu entwickeln, die gezielt das entsprechende Protein kontrolliert. So könnten die Neuroblastome ausgebremst werden und die Lebenserwartung der Kinder deutlich in die Höhe gehen. Erste Substanzen werden in unmittelbarer Zukunft getestet. Zunächst will man im Labor mit Nagetieren arbeiten und dabei die genauen Abläufe samt eventueller Nebenwirkungen studieren.